Zum zweiten Mal ist Premierminister Ali Mohammed Gedi einem Bombenanschlag entkommen, als er die Hauptstadt Mogadischu besuchte. 9 Personen seine Entourage kamen ums Leben. Die neue Regierung befindet sich aus Sicherheitsgründen immer noch in Jowhar, 90 km nördlich der Hauptstadt.
Bei einem Volksaufstand gegen die Vereinigung der Shariagerichte hat es nach Angaben der Exilregierung in Yowhar mindestens vier Tote gegeben. Der Dachverband der Shariagerichte, der versucht die Macht in der Hauptstadt von den Warlords zu übernehmen, hatte ein Studio, das indische Filme für Somalia synchronisiert, in Brand gesteckt, weil es die Filme für unmoralisch hielt.
Jedes Jahr riskieren Zehntausende von Somalis die gefährliche Überfahrt nach Jemen, um von dort nach Europa zu gelangen. Auf dem Weg zurück transportieren die Schiffe Waffen, um das UN-Embargo zu umgehen. Seit Jahresanfang wurden vor der somalischen Küste über zwei Duzend Schiffe von Piraten gekapert.
Somaliland, das sich 1991 von Somalia abtrennte, hält seine ersten Wahlen ab. Erste Priorität aller Parteien ist die internationale Anerkennung des Landes.
Nach einem UN-Bericht sind etwa 54.000 Menschen vor allem auf der 650 km langen nord-östlichen Küstelinie von der Tsunami Flutwelle betroffen. Viele Ortschaften sind immer noch für die Hilfsorganisationen unzugänglich. Die Zahl der Todesopfer ist auf 300 gestiegen.
Die Afrikanische Union hat sich bereit erklärt, eine Friedensmission nach Somalia zu entsenden, um die Rückkehr der neuen Regierung nach Mogadischu zu ermöglichen. Die Regierung Kenia hatte den somalischen Präsidenten Abdullahi Yusuf aufgefordert, seine Regierung nach Somalia zu verlegen.
Premierminister Ali Mohammed Ghedi hat in Kenia ein neues Kabinett mit 89 Ministern und Stellvertretenden Ministern vorgestellt, darunter nur vier Frauen. Sein erster Kabinettsvorschlag wurde vom Parlament abgelehnt. In Mogadischu demonstrierten Tausende gegen einen Einsatz einer Friedenstruppe der Afrikanischen Union.
Das somalische Exil-Parlament hat den zweiten Kabinettsvorschlag von Premierminister Ghedi angenommen. Dem neuen Kabinett gehören die Kriegsherren der bedeutenden Clan-Milizen an.
Exilregierung diskutiert Mord am Polizeichef von Mogadischu
Die somalische Exilregierung in Kenia debattiert die Konsequenzen des Mordes am Chef der Polizei von Mogadischu. Premierminister Ghedi sollte Anfang Februar in die somalische Hauptstadt ziehen.