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Jesuitenpater Henri Coudray, ein Experte in Islamwissenschaften und aktiv im interreligiösen Dialog, wurde zum ersten Apostolischen Vikar von Mongo ernannt. Unter den 1,7 Einwohnern leben nur 6000 Katholiken. Die katholische Kirche versorgt 60.000 Flüchtlinge aus dem Landesinnern und aus dem Sudan. Zusammen mit den lokalen Behörden organisiert der Flüchtlingsdienst der Jesuiten Schul-und Weiterbildung und arbeitet an der Resozialisierung von Kindersoldaten, die von den Rebellen rekrutiert und missbraucht wurden.
Etwa 80 Jugendliche, manche erst 13 Jahre alt, die Anfang Mai von den Widerstandstruppen (UFR) zum Kampf gegen die Regierung gezwungen wurden, werden jetzt von der Tschad Armee gefangen gehalten. Das Kinderhilfswerk UNICEF sowie das Rote Kreuz bemühen sich nun um ihre Freilassung und leiteten Gespräche ein. Obwohl die Regierung sich behilflich zeigt, dauert der Einsatz von Kindersoldaten auf allen Seiten des Konflikts im Tschad und auch in Sudans Darfur unvermindert an.
Die beiden Länder hatten gerade ein Abkommen über Versöhnung und Zusammenarbeit unterzeichnet, als drei Rebellengruppen, unterstützt vom Sudan, in Tschad einmarschierten. Das tschadische Militär behauptet, die Eindringlinge gestoppt zu haben. Die Rebellen aber sagen, dass sie auf dem Weg zur Hauptstadt N’Djameni sind. Frankreich verurteilt die Invasion und versucht eine Eskalation zu verhindern.
In der Haupstadt N'djamena fährt die Regierung damit fort, Häuser niederzureißen. 10 000 bis 15 000 Menschen wurden gezwungen, ihre Behausungen zu verlassen. Entschädigungen werden nicht gezahlt. Die Regierung argumentiert, sie müsse Staatsland zurückgewinnen.
Der UN-Sicherheitsrat beschloss, 5500 Blauhelmen in den Tschad und die Zentralafrikanische Republik zu senden. Sie werden im März die EU-Truppe Eufor ablösen, deren Aufgabe es ist, ein „sicheres Umfeld“ für die 290.000 Flüchtlinge aus Darfur sowie für fast 200.000 Binnenflüchtlinge im Tschad und der Zentralafrikanischen Republik zu schaffen.
Das Mandat der Blauhelmtruppe im Tschad wurde um ein halbes Jahr verlängert. Es wurde auch in Erwägung gezogen eine neue Friedenstruppe zu entsenden, welche die EU - Truppen ersetzen soll. Die Friedensmission hat den Auftrag, die Grenze zwischen dem Tschad, der Zentralafrikanischen Republik und dem Sudan zu sichern.
„Oxfam International“ berichtet, dass Friedenssoldaten der UNO und EU es im vergangenen Jahr nicht fertig brachten, die Einwohner im Osten des Landes vor Gewaltverbrechen zu schützten. Die Grenze zu Darfur, die Präsenz von Flüchtlingen und die Überfälle von Rebellen machen die Situation immer unsicher; in der bevorstehenden Trockenzeit erwartet man eine Intensivierung der Gewalt.
Der ehemalige Präsident Hissène Habré und neun Rebellenführer wurden in Abwesenheit zum Tode verurteilt, 31 erhielten lebenslängliche Haftstrafen. Habré lebt seit 1990 im Exil im Senegal.  
Der amerikanische Missionar, der seit 1991 für das Missionswerk TEAM arbeitet, wurde nach neunmonatiger Geiselhaft frei gelassen. Rebellen hatten ihn entführt, weil ihm Zusammenarbeit mit dem staatlichen Geheimdienst vorgeworfen wurde.
Der Hubschrauberangriff der sudanesischen Truppen auf die Grenzstadt Ade zeigt, dass Sudan die Rebellenallianz, die einen Umsturz plant, unterstützt. Tschad kritisiert auch die EU weil ihre Friedenstruppen den Rebellenvormarsch indirekt begünstigten. So hätten sie zugelassen, dass die Rebellen bei Hilfsorganisationen Treibstoff und Fahrzeuge stahlen. Die AU ist besorgt über die neue Offensive, die den inneren Friedensprozess gefährde.
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