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Somalia – Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat Fartuun Adan mit dem Menschenrechtspreis geehrt für ihren unerschrockenen Einsatz für Frauen in dem Bürgerkriegsland Somalia. In 1991 gründete sie mit ihrem Mann die Frauenrechtsorganisation. Nach seiner Ermordung floh sie mit ihren Kindern nach Kanada, kehrte aber zurück, um den leidenden, rechtlosen Frauen beizustehen. Als Frauenaktivistin lebt sie auch heute in ihrem Land gefährlich. Die Ehrung für ihre Lebensleistung sieht sie als Ansporn, weiterzumachen. Trotz dem Leid, dem sie täglich begegnet, hat sie den „Traum von Gerechtigkeit“ nicht aufgegeben.
Simbabwe – Der Präsident selbst ist Spitzenkandidat für die 2018 Wahlen – wenn er 94 sein wird – und seine Frau Grace erhielt den Chefposten der einflussreichen ZANU-PF Frauenliga, was sie in gute Ausgangsposition für einen Führungsposten bringt. Auch konnte Mugabe seine Vizepräsidentin Mujuru und zehn Minister feuern und zwei neue Vizepräsidenten einsetzen. Auf das Büro des ersten, Mnangagwa, gab es einen Giftgasanschlag am Tag der Ernennung. Drei Tage später war der zweite in einen Autounfall verwickelt. Doch die Zukunft von Mugabes Familie und Besitz scheint vorerst gesichert.
Südsudan – Heute jährt sich der Ausbruch des Konflikts. Menschenrechtler warnen, dass der Bürgerkrieg mit seiner extremen Gewalt und wachsendem Hunger im zweiten Jahr noch schlimmer wird. Heute soll es in Juba und Nachbarländern Gedenkfeiern und Kerzenlicht Wachen geben, und die Namen der zigtausend Toten sollen am Rundfunk gelesen werden. Die Lage sei düsterer als vor der Unabhängigkeit. An einen baldigen Frieden glauben wenige, aber alle hoffen, dass es kein zweites Somalia wird.
Kongo-RDC – Das Schiff mit Passagieren und Cargo war unterwegs von Kalemie in Katanga nach Uvira in Süd-Kivu, als es kenterte. 232 Menschen konnten gerettet und 129 Leichen geborgen werden. Schiffbruch auf den Seen ist häufig, weil die Schiffe schlecht gewartet und meist überladen sind. Auch gibt es oft keine Schwimmwesten, und die meisten Passagiere können nicht schwimmen. Der Tanganjika See, der auch an Tansania, Sambia und Burundi grenzt, ist der längste Frischwassersee der Welt. In Zentralafrika ist er, mangels eines Straßennetzes, auch die Hauptverkehrsroute.
Nigeria – Die Hauptstadt des Bundesstaates Plateau hat eine gemischte christlich / muslimische Bevölkerung, die bisher verhältnismäßig gut miteinander auskam. Die meisten der letzten 30 Opfer waren einfache, arme, wehrlose Menschen. Um sie zu schützen, plädierten die beiden Erzbischöfe, Ben Kwashi (anglikanisch) und Kaigama (katholisch) um mehr Einsatz der Regierung. Die Boko Haram Bomber würden es nicht schaffen, eine religiöse Spaltung herbeizuführen, sagten die Kirchenmänner, weil sie nicht den richtigen Islam vertreten.
Marokko – An der Atlantikküste nahe der Stadt Tarfaya stehen auf einer Fläche von 8,900 Hektar 131 Windräder, die zum Wochenanfang in Betrieb genommen werden. Mit einer Leistung von 301 Megawatt sollen sie 1,5 Mio. Haushalte mit Strom versorgen. Durch die Windenergie können jährlich 900,000 Tonnen CO² eingespart werden. Auch wäre Marokko weniger vom Energieimport abhängig. Bis 2020 will das Land 40% seines Stromverbrauchs aus erneuerbarer Energie decken.
Mauritius – Der kleine Inselstaat im Indischen Ozean hat in dem wichtigsten Urnengang seit der Unabhängigkeit die Opposition mit drei Viertel aller Stimmen an die Macht gebracht. Es geht aber nicht nur um die Stellung des neuen Staatschefs, des 84jährigen Jugnauth, der schon in drei Amtszeiten die Insel geleitet hat, sondern auch um die Stärkung der Wirtschaft. Jugnauth träumt von einem zweiten Wirtschaftswunder.
Niger – Die Regierung in Niamey bittet um mehr internationale Hilfe, besonders für die an Nigeria angrenzende Region Diffa, denn dort ist die Ernte ausgefallen, und zu gleicher Zeit drängen sich Tausende nigerianische Flüchtlinge aus dem Borno Bundesstaat ins Land, um vor Boko Haram Schutz zu suchen. Viele von ihnen wohnen in Klassenräumen. So mussten bereits 35 Schulen geschlossen werden. Ein Viertel der lokalen Kinder und viele Flüchtlingskinder leiden an akuter Mangelernährung und sind ihrer Schulbildung beraubt. Nigers Premier Rafini rief seine Landsleute auf, ihren Teil zur Linderung der Not beizutragen.
Sierra Leone – Ein WHO – Team hat in einem entlegenen Krankenhaus im Osten des Landes die hockansteckenden aber ohne die nötigen Sicherheitsmaßnahmen gelagerten Leichen gefunden und 87 davon begraben. Dieser Fund nährt Befürchtungen, dass die Zahl der Opfer höher ist als offizielle Statistiken.
Kenia – Aktivisten haben im Geschäftszentrum von Nairobi eine Herde Esel zusammengefahren, alle mit dem Slogan „tumechoka – wir sind’s satt“ besprüht. Es soll ein Protest gegen die steigende Unsicherheit im Land sein, vermutlich auch gegen die politische Führung, denn nach einer Kette brutaler Attacken der somalischen al-Shabaab steht die Regierung unter massivem Druck, die Gewaltakte zu beenden. Die Polizei hatte Mühe, die Gaffer und Fotografen zu zerstreuen und die Esel ins Revier zu bringen.
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