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Südsudan – Die Diözesen Malakal, Torit, Rumbek und Wau warten seit bis zu acht Jahren auf einen neuen Bischof. Nun hat der Apostolische Nuntius in Kenia versprochen, die Ernennungen voranbringen. Die Bürgerkriegssituation und fehlende Infrastruktur erschwert Prozesse im Land und vereitelt auch den Wunsch des Papstes, das gequälte Land zu besuchen.
Kenia – Der Staatsanwalt hat Ruth Odinga wegen Aufhetzung zu Gewalt verhaften lassen. Die Politikerin war früher Vize-Gouverneurin in Kisumu. Ihr Bruder Raila Odinga, der sich als Oppositionskandidat von Wahlwiederholung zurückgezogen hat, will die Resultate nicht annehmen. Am 26. Oktober, dem Wahltag, will er eine Massendemonstration veranstalten. Unter andern rief auch Papst Franziskus das Land auf, die Probleme „in einer Atmosphäre des konstruktiven Dialogs“ anzugehen.
Westsahara – Der UN-Generalsekretär Guterres hat den früheren deutschen Bundespräsidenten (2004 – 2010) mit Zustimmung Marokkos zum UN-Sonderbeauftragten ernannt. Sein Vorgänger, der US-Diplomat Ross, hatte das Amt die letzten 8 Jahre inne. Der Konflikt zwischen Marokko und der Rebellenbewegung Polisario-Front über den Status der Westsahara dauert schon Jahrzehnte. Köhler ist Afrika-Kenner und Liebhaber, der sich seit langem für Afrika und gegen die Armut des Kontinents einsetzt, eine andere Afrikapolitik sowie mehr Arbeitsplätze und mehr Einkommen fordert.
Westsahara – Als neuer UN-Sonderbeauftragter für Westsahara ist Horst Köhler unterwegs in Afrika. In Rabat wird er mit dem marokkanischen Außenamtschef konferieren und in Algerien Vertreter der Polisario-Front treffen. Die Rebellenbewegung fordert seit Jahrzehnten einen selbstständigen Staat Westsahara, doch Marokko hält an dem annektierten Gebiet fest, während etwa 100.000 Flüchtlinge schon über 40 Jahre ihr trauriges Dasein in der algerischen Wüste fristen. Köhler soll den festgefahrenen Dialog zwischen den Konfliktparteien wieder in Gang bringen und Wege zu einem annehmbaren Referendum finden helfen.
Mosambik – Jahrelang gab es ein gutes Auskommen mit dem moderaten Islam. Jetzt werden radikale Prediger, meist aus dem nahen Ausland, immer einflussreicher. Nach Anschlägen auf Banken und Polizeistationen im Norden wächst die Angst. Die muslimische Mehrheit in den Küstengebieten von Nampula und Cabo Delgado wird intoleranter. Junge Menschen werden radikalisiert; andere wollen sich dem Islamismus anschließen, um materielle Vorteile zu ergattern, z.B. ein Stipendium für das Studium an der „Africa International University“ im Sudan.
Nigeria – Am Freitag wurden im südlichen Delta Gebiet vier britische Missionare entführt, ein Ehepaar und zwei andere. Sie lebten seit zehn Jahren unter der Landbevölkerung und boten medizinische Hilfe an. Kidnapping für Lösegeld ist in der ölreichen Gegend häufig, aber bis jetzt gingen keine Forderungen ein.
Kenia – Roselyn Akembe kann die Wahlwiederholung nicht als demokratisch glaubwürdig sehen. Sie will nicht Teil einer „solchen Verhöhnung“ sein. Aus Angst um ihre Sicherheit hält sie sich in den USA auf. Andere Wahlleiter würden von politischen Akteuren und Demonstranten eingeschüchtert, sagt sie. Die Sicherheitslage im Land vor der Wahl mit immer neuen Demonstrationen ist sehr angespannt. Präsident Kenyatta rief die Bevölkerung zum Gebet auf.
Libyen – Es war etwas stiller an der libyschen Küste, weil mehr Migranten die Routen Tunesien – Lampedusa und Algerien – Sardinien nutzten, aber am vergangenen Wochenende brachte das Rettungsschiff „Aquarius“ wieder 606 Migranten von libyschen Gewässern nach Sizilien. Etwa 50 Flüchtlinge kamen aus Syrien, die meisten andern von afrikanischen Ländern. 241 waren Jugendliche, 180 von ihnen unbegleitet. Auch waren elf Schwangere und ein Neugeborenes an Bord. SOS Méditerranée in Palermo kümmert sich um die Ankömmlinge.
Elfenbeinküste – Beim Anflug auf die Hauptstadt Abidjan ist eine von den französischen Streitkräften für ihren Einsatz in Afrika gecharterte Frachtmaschine abgestürzt. Genaue Ursachen sind noch nicht bekannt; der Absturz ereignete sich jedoch in Sturm und starkem Regen. Vier Mitglieder der moldawischen Crew kamen um; sechs weitere verletzte Passagiere wurden am Strand gerettet.
Kongo DR – In einem extrem entlegenen Dorf überlebten sie eine natürliche Geburt, verbrachten Stunden auf einem Motorrad über holprige Urwaldpisten zum nächsten Krankenhaus, von wo aus sie von einer humanitären Airline nach Kinshasa geflogen wurden. Nach einer erfolgreichen Trennung, angeblich der ersten in Kinshasa, sind die beiden Mädchen wohlauf.
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