Länder
EU stellt Tunesien Hunderte Millionen Euro in Aussicht
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stellte dem nordafrikanischen Staat eine »verstärkte Partnerschaft« und Finanzhilfen in Höhe von über einer Milliarde Euro in Aussicht, um die Abwanderung nach Europa einzudämmen und die wirtschaftliche Stabilität in dem nordafrikanischen Land wiederherzustellen. 150 Millionen Euro könnten »sofort« für den tunesischen Staatshaushalt zur Verfügung gestellt, weitere 900 Millionen als langfristige Unterstützung. Neben der Budgethilfe werden EU-Investitionen diskutiert für andere Felder: Hochgeschindigkeitsbreitband und andere digitale Infrastrukturen sowie 300 Millionen Euro für Wasserstoff- und andere erneuerbare Energieprojekte.
Lebensmittelhilfe ausgesetzt
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat erklärt, dass wegen Unterschlagung, die Nahrungsmittelhilfe für Äthiopien vorübergehend ausgesetzt ist. Dies geschah einen Tag nach der Erklärung der US-Behörde. "Der Diebstahl von Nahrungsmitteln ist absolut inakzeptabel, und wir begrüßen die Zusage der äthiopischen Regierung, die Verantwortlichen zu ermitteln und zur Rechenschaft zu ziehen", sagte WFP-Exekutivdirektorin Cindy McCain. Rund 20 Millionen Äthiopier sind aufgrund von Dürre und Konflikten auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, bei einer Bevölkerung von rund 120 Millionen Menschen. Ein Großteil der Hilfe kommt von USAID und dem WFP. USAID, WFP und die äthiopische Regierung haben sich nicht dazu geäußert, wer für die Unterschlagung von Nahrungsmitteln verantwortlich ist, die die USA als "weit verbreitet und koordiniert" bezeichnet haben. Es wird angenommen, dass der Diebstahl von Hilfsgütern in der nördlichen Tigray-Region, offenbar Absprachen zwischen Parteien auf beiden Seiten des im November beendeten Konflikts beinhaltet.
Opposition gewinnt Mehrheit bei Parlamentswahlen
Eine Koalition von Oppositionsgruppen in Guinea-Bissau hat bei den ersten Parlamentswahlen seit der Auflösung der Nationalen Volksversammlung durch Präsident Umaro Sissoco Embalo vor mehr als einem Jahr die Mehrheit der Sitze im Parlament errungen. Die Fünf-Parteien-Koalition Terra Ranka, die von der Afrikanischen Partei für die Unabhängigkeit Guineas und Kap Verdes (PAIGC) angeführt wird, gewann bei den Wahlen am Sonntag 54 von 102 Sitzen vor Embalos Partei Madem G15, die 29 Sitze errang. Die Partei für soziale Erneuerung (PRS) gewann 12 Sitze, die Arbeiterpartei 6 Sitze und die Vereinigte Volksversammlung 1 Sitz. Mehr als 20 politische Parteien und Koalitionen kämpften um die Sitze bei den Wahlen, die das Parlament nach 13-monatiger Abwesenheit wiederherstellen werden. Nach dem derzeitigen politischen System ernennt die Mehrheitspartei oder -koalition die Regierung, aber der Präsident hat die Möglichkeit, sie unter bestimmten Umständen zu entlassen. Dies hat in der Vergangenheit zu politischem Stillstand und internen Kämpfen geführt.
Musik bringt Hoffnung
Allein in der Hauptstadt Kinshasa leben schätzungsweise 20.000 Kinder auf der Straße: Kriegswaisen, vor Hunger und Armut Geflohene und von Ausbeutung und Missbrauch Betroffene. Sie sind oft zerlumpt und krank und kämpfen täglich ums Überleben. Nur für wenige von ihnen gibt es einen Platz in dem kleinen Kulturzentrum Mokili Na Poche, in dem kreative Talente, wie Musik, gefördert werden. Für diese Kinder gibt es Hoffnung auf ein besseres Leben. Die DR Kongo ist trotz der reichen Bodenschätze eines der ärmsten Länder der Welt. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung von 100 Millionen Menschen muss mit weniger als $ 2,15 pro Tag auskommen.
Kaiserschnitt bei Handylicht
Als der Krieg im Sudan ausbrach, schätzte der UN Bevölkerungsfond, dass 219.000 schwangere Frauen gefährdet seien; 24.000 stünden nur wenige Wochen vor der Geburt. Inzwischen sind fast alle Krankenhäuser in der Hauptstadt Khartum geschlossen. Denjenigen, die noch offen bleiben, gehen oft Strom und sogar Wasser aus, was Geburten zu noch stressigeren Erfahrungen macht, besonders wenn eine Operation erforderlich ist. Ein der BBC zur Verfügung gestelltes Video zeigt, wie bei einem Kaiserschnitt die assistierenden Ärzte ihre Mobiltelefone hochhalten, um den Bereich des Schnitts zu beleuchten. Manche der Ärzte und Pfleger bleiben tagelang im Krankenhaus, weil zu viele Risikogeburten anstehen. Sie wissen, dass es viele häusliche Todesfälle unter jenen Frauen gibt, die es nicht zum Krankenhaus geschafft haben. Die Kämpfe fordern einen „katastrophalen Tribut“ von schwangeren Frauen im Sudan, einem Land, das schon vor dem Konflikt, nach Angaben der WHO, eine der höchsten Müttersterblichkeitsraten der Welt hatte.
Eswatini Air landet in Kapstadt
Die vor kurzem gegründete Fluggesellschaft Eswatini Air hat Kapstadt in die Liste ihrer südafrikanischen Ziele aufgenommen und bietet drei Flüge pro Woche an. In diesem Jahr flog sie bereits Johannesburg und Durban an. Eswatini Air fliegt vom King Mswati III International Airport.
Älteste bekannte Grabstätte der Welt gefunden
Paläontologen in Südafrika haben nach eigenen Angaben die älteste bekannte Grabstätte der Welt gefunden, die Überreste eines kleinwüchsigen, entfernten Verwandten des Menschen enthält, von dem man bisher annahm, er sei zu komplexem Verhalten nicht fähig. Unter der Leitung von Lee Berger gaben die Forscher am Montag bekannt, dass sie mehrere Exemplare des Homo naledi - eines baumkletternden Hominiden aus der Steinzeit - entdeckt haben, die etwa 30 Meter unter der Erde in einem Höhlensystem in der Cradle of Humankind, einer UNESCO-Welterbestätte in der Nähe von Johannesburg, vergraben sind. Die Funde stellen das derzeitige Verständnis der menschlichen Evolution in Frage, da normalerweise davon ausgegangen wird, dass die Entwicklung größerer Gehirne die Ausübung komplexer, "sinnstiftender" Tätigkeiten wie das Begraben von Toten ermöglichte. Die ältesten bisher gefundenen Gräber im Nahen Osten und in Afrika enthielten die Überreste des Homo sapiens - und waren etwa 100 000 Jahre alt. Die Funde in Südafrika gehen auf mindestens 200.000 Jahre vor Christus zurück.
Aufgepäppelte Elefantenwaisen ausgewildert
Die 7 jungen Elefanten, die durch Wilderei, Unglück oder Dürre mutterlos waren, hätten nicht überlebt, wenn sie nicht in der Auffangstation „Zimbabwe Elephant Nursery“ gepflegt worden wären, denn Elefantenbabys sind in den ersten beiden Jahren total auf die Milch und Obhut ihrer Mütter angewiesen. Jetzt, nach monatelanger intensiver Betreuung, waren sie auf das Leben in der Wildnis vorbereitet. Mit Kran, Hebebühne und Schwertransport wurden die Jungtiere von Harare in das 1100 Kilometer entfernte Naturschutzgebiet unweit der Victoriafälle gebracht. Dort sollen schon elf früher ausgewilderte Elefanten leben, die den Neuankömmlingen helfen, sich in die neue Umgebung einzuleben. Afrikanische Savannenelefanten gelten als „gefährdet“, da ihre Zahl in den letzten 50 Jahren um mindestens 60% gesunken ist. Aktuell leben noch etwa 415.000 der Tiere auf dem Kontinent, meist im südlichen Afrika.
Ikonischer Baum vom Sturm gefällt
Was für andere Städte Eiffelturm, Big Ben, Kolosseum oder Freiheitsstatue ist, war für Freetown der 400 Jahre alte und etwa 70 Meter hohe Baumwollbaum, der älteste und höchste des Landes. Nun wurde das Symbol der Freiheit – es erscheint auch auf den Banknoten des Landes - von einem schweren Sturm umgestürzt. Es sei „ein großer Verlust für die Nation“, denn dort versammelten sich die neu angekommenen befreiten Sklaven und beteten, bevor sie Freetown ihr zuhause machten. Präsident Julius Maada Bio sagte, dass Teile des Baumes in einem Museum aufbewahrt werden sollen oder eine Schnitzerei daraus gemacht werden soll. Stamm und Wurzeln sollen an Ort und Stelle bleiben, in der Hoffnung, dass neue Triebe zu einem neuen Baum heranwachsen könnten.
Todesurteile gegen Kämpfer des Islamischen Staates
Ein libysches Gericht hat am Montag 35 Dschihadisten zum Tode verurteilt, die während des Chaos nach dem Sturz Muammar Gaddafis in dem nordafrikanischen Land für die Gruppe Islamischer Staat gekämpft haben sollen. Dies war die erste Gruppe von 320 mutmaßlichen IS-Dschihadisten, die vor Gericht gestellt und verurteilt wurden. Der IS hatte 2015 die Stadt Sirte an der Zentralküste erobert und dort eine Hochburg errichtet, bevor er im darauffolgenden Jahr von Kräften vertrieben wurde, die der damals in Tripolis ansässigen Regierung der nationalen Eintracht treu waren. Die Angeklagten waren Palästinenser, Sudanesen und Libyer. Alle befanden sich seit Dezember 2016 in Haft und wurden der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung sowie des Mordes für schuldig befunden.