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Weil sie die Ziegen ihres Vaters nicht vor Hyänen schützen konnte, schickte er die neunjährige Tochter Jane Meriwas aus dem Kenia Rift Valley in eine Schule bis der richtige Freier auftauchen sollte. Jane kam nach ihrer Schulzeit ins Dorf zurück, um die Menschen von ihren schädlichen kulturellen Bräuchen abzubringen. Obwohl sie im Samburu Stamm, wo die Beschneidungsrate bei 100% liegt, der Genitalverstümmelung nicht entgehen konnte, haben ihre Widerstandsfähigkeit und ihre Ausdauer manche Erfolge gebracht.
Nach einem langen Rechtsstreit hat Großbritannien sich bereit erklärt, den Opfern des Mau-Mau-Aufstandes gegen Ende der Kolonialzeit, Entschädigung zu zahlen. Etwa 5,000 Kenianer sollen 19,9 Mio. Pfund erhalten. Der britische Außenminister William Hague bedauerte die erlittenen Misshandlungen, vermied aber eine direkte Entschuldigung. Ein Sprecher der Mau-Mau-Veteranen verteidigte den Kompromiss, da die meisten Mandanten bereits zwischen 80 und 90 Jahre alt sind. Die Entschädigung könnte ein Präzedenzfall für andere Kolonialmächte werden.
Um ihrer Wut über die Gier der Abgeordneten Nachdruck zu verschaffen, brachten Demonstranten in Nairobi ein blut-leckendes Schwein und ein Dutzend Ferkel vor das Parlamentsgebäude. Die Parlamentarier verlangen monatlich 10,000 Dollar, wogegen das Durchschnittseinkommen im Land bei 140 Dollar liegt. Als die Polizei die Menge mit Tränengas zerstreute, leckte die Schweinefamilie unbeirrt weiter.
Die kenianische Regierung beschuldigt Karuturi Global Ltd, den weltweit größten Produzenten von Schnitt-Rosen, der Steuerhinterziehung. Es ist das erste Mal, dass eine afrikanische Regierung einen multinationalen Konzern über Fehlberechnungen im Transfer Geschäft zur Rechenschaft zieht. Die Millionen an verlorenen Staatseinkünften spiegeln sich wieder in verminderter Dienstleistung in Bildung, Gesundheit, Transport und Umweltschutz.
Wesley Korir, der letztjährige Sieger im Boston Marathon und dieses Jahr der fünfte, berichtet von seiner Bestürzung. Trotz der Angst und seiner Aufgabe als neugewählter Parlamentsabgeordneter, würde er wieder laufen, auch in Boston. Von den acht kenianischen Läufern wurde keiner verletzt.
Nirgends wächst der Mobilfunk schneller als in Afrika. In sub-Sahara Afrika sind die offiziellen Anschlüsse in den letzten 7 Jahren von 70 Mio. auf 475 Mio. gestiegen. Man spricht in Kenia schon von der „Silicon Savannah“. Dort starteten mehrere Innovationen. So hat M-Pesa die Bankgeschäfte erleichtert. Fischer und Farmer informieren sich über Marktpreise, bevor sie verkaufen. iCow wurde von einer kenianischen Farmerin entwickelt. Für registrierte Kühe erhält der Bauer per Handy Impftermine, den Fruchtbarkeitszyklus und Fütterungshinweise, auch die Nummer des nächsten Tierarztes. Apps wie iCow brauchen keine Smartphones, nur robuste Handys, aber mit längeren Akku-Laufzeiten und mehr Speicherkapazität.
Heute feiern 60,000 Kenianer im Stadion von Nairobi die Amtseinführung von Uhuru Kenyatta und seinem Vize William Ruto, nachdem das Gericht den Wahlsieg gegen Einwände der Opposition bestätigt hatte. Vor dem neuen Präsidenten stehen riesige Aufgaben: die Aussöhnung zwischen den Stämmen, zwischen Gewinner und Verlierer und der anstehende Prozess vor dem Internationalen Strafgerichtshof in den Haag, wo Kenyatta und Ruto wegen Anstiftung zu Gewalt angeklagt sind.
Obwohl die Anwälte Uhuru Kenyattas einen Appell an den Internationalen Strafgerichtshof richteten, den neugewählten Präsidenten nicht weiter wegen den organisierten Gräueltaten nach den 2007 Wahlen zu belangen, besteht Den Haag auf der Anklage. Ein Prozess sei nur eine Frage der Zeit, sagte die Chefanklägerin Fatou Bensouda. Sie beklagt die mangelnde Zusammenarbeit mit der kenianischen Regierung und die Einschüchterung von Zeugen. So kann einer der reichsten und mächtigsten Männer Afrikas sein Amt nur mit Unbehagen antreten.
Neben dem Präsidenten wurden auch Gouverneure, Senatoren und Bezirksabgeordnete gewählt. Kritisch war die Wahl des Präsidenten. Uhuru Kenyatta hat es geschafft, mit 50,7 % der Stimmen eine Stichwahl zu umgehen. Sein geschlagener Kontrahent will das Wahlergebnis noch anfechten. Das Land blieb bisher ruhig. Der ganze Prozess war äußerst gut programmiert. Nur die Übermittlung der Daten brachte Zeitverluste, als das elektronische Netzwerk zusammenbrach. Aufgabe des Wahlsiegers ist es nun, das Vertrauen aller Kenianer zu gewinnen.
Die moderne Technik, die zur Transparenz verhelfen sollte, hat versagt. Stimmen müssen nun manuell ausgezählt und alles Wahlmaterial von den Lokalleitern per Straße und Luft nach Nairobi gebracht werden. Politiker kritisieren die Wahlkommission; auf den Straßen wachsen Unmut und Misstrauen. Es könnten andere Motive hinter der technischen Panne stecken. Unsicherheit kommt auch von den vielen irregulären Stimmzetteln, und deren möglicher Berücksichtigung in der Endabrechnung. Die Hoffnung ist, dass ein Streit um Wahlergebnisse diesmal vor Gericht und nicht auf der Straße ausgetragen wird.
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