Die vom Militär regierten Länder Niger, Mali und Burkina Faso kündigen gemeinsamen Austritt aus dem IStGH an. Die drei westafrikanischen Länder geben an, dass sie den Internationalen Strafgerichtshof verlassen, um ihre „Souveränität“ zu wahren. „Der IStGH ist ein Instrument neokolonialer Unterdrückung in den Händen des Imperialismus“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Sie fügten hinzu, dass sie „einheimische Mechanismen zur Festigung von Frieden und Gerechtigkeit“ schaffen wollten. Die drei Länder, die von Militärs regiert werden, haben bereits die Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten verlassen und stattdessen einen eigenen Block namens Allianz der Sahelstaaten gegründet. Der Austritt eines Staates aus dem IStGH wird ein Jahr nach der offiziellen Einreichung des Antrags beim Generalsekretariat der Vereinten Nationen wirksam. Der IStGH ahndet Verbrechen wie Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Er existiert seit 2002. Mehr als 120 Länder sind Vertragsstaaten, darunter Deutschland, nicht jedoch die USA, China und Russland.