Der Separatistenführer Nnamdi Kanu wurde nach einem zehnjährigen, dramatischen Gerichtsverfahren wegen Terrorismus und anderer Anklagepunkte für schuldig befunden. Er wurde zu vier lebenslangen Freiheitsstrafen sowie weiteren Strafen verurteilt, die gleichzeitig verbüßt werden sollen. Richter James Omotosho erklärte in seiner Urteilsbegründung, er sei überzeugt, dass Kanu im Rahmen seiner Kampagne für einen eigenen Staat im Südosten Nigerias, bekannt als Biafra, eine Reihe von Rundfunkansprachen gehalten habe, um zu Gewalt und Morden anzustacheln. Kanu wurde in allen sieben Anklagepunkten für schuldig befunden. Neben Terrorismus gehörten dazu auch Hochverrat und die Beteiligung an einer verbotenen Bewegung. Kanu bestritt stets die Vorwürfe und focht die Zuständigkeit des Gerichts an. Im Jahr 2014 gründete er die Bewegung „Indigenous People Of Biafra” (Ipob), die die Unabhängigkeit fordert. Vor der Urteilsverkündung wurden die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Gerichtsgebäude in der Hauptstadt Abuja verschärft, um möglichen Protesten von Kanus Anhängern vorzubeugen.

