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Nach seiner Vereidigung für eine 2te Amtszeit als Präsident der Demokratischen Republik Kongo versprach Felix Tshisekedi, "alle notwendigen Maßnahmen für den Fortschritt unseres Landes" zu ergreifen, das trotz seines Reichtums an natürlichen Ressourcen rund 100 Millionen überwiegend verarmte Einwohner hat. In seiner Rede vor jubelnden Anhängern, die sich zusammen mit Regierungsvertretern, afrikanischen Staatsoberhäuptern und anderen ausländischen Delegationen im Märtyrerstadion von Kinshasa versammelt hatten, wiederholte der Präsident seine im Wahlkampf gemachten Zusagen: "mehr Arbeitsplätze, mehr Kaufkraft, mehr Sicherheit für alle, eine diversifiziertere und wettbewerbsfähigere Wirtschaft, mehr Zugang zu Gesundheitsdiensten und effizientere öffentliche Dienstleistungen." Die Oppositionskandidaten, darunter Moise Katumbi und Martin Fayulu, haben die offiziellen Ergebnisse, nach denen der Amtsinhaber 73 % der abgegebenen Stimmen erhielt, abgelehnt. Kardinal Fridolin Ambongo Besungu, der Erzbischof von Kinshasa, nannte die Wahlen ein "gigantisches, organisiertes Chaos".

Am 19. Januar feiern Orthodoxe Christen in Äthiopien das Timket-Fest. Das von der UNESCO anerkannte Fest beginnt mit dem Ritual, bei dem jede Kirche ein Tabot - eine heilige Nachbildung der Bundeslade - trägt. Bei diesem Ritual wird das Tabot mit einem Tuch bedeckt und von Priestern zu einer nahe gelegenen Wasserquelle getragen. Dort versammeln sich Hunderttausende von Menschen in weißen Gewändern, um spirituelle Lieder zu singen und zu beten. Das Timket – Fest ist einer der höchsten und heiligsten Feiertage im äthiopisch-orthodoxen christlichen Kalender. Timket war früher in Gondar, einer Stadt in der nördlichen Amhara-Region. Aufgrund des anhaltenden Konflikts zwischen Regierungstruppen und Rebellen in der Region ziehen es viele Menschen nun jedoch vor, in Addis Abeba zu feiern.

Der 79-jährige Joseph Boakai, der von seinen Kritikern als "Sleepy Joe" verspottet wird, soll als ältester Präsident Liberias vereidigt werden, nachdem er die Stichwahl im November mit Hilfe des ehemaligen Rebellenkommandanten Prince Johnson knapp gewonnen hat. Damit vollzieht sich ein Generationswechsel, denn Boakai wird die Macht von George Weah, dem jüngsten gewählten Präsidenten des Landes, übernehmen. Der ehemalige internationale Fußballstar wurde im Alter von 51 Jahren Präsident. Nachdem er Boakai bei den Wahlen vor sechs Jahren besiegt hatte, verlor er dieses Mal mit knapp über 20.000 Stimmen. Die Menschen hatten genug von der Regierung Weah - von ihrer Korruption und Verschwendungssucht, den protzigen Autos und schicken Restaurants.

Der Sudan setzt seine Mitgliedschaft im nordostafrikanischen Block IGAD aus. IGAD hat versucht, den seit neun Monaten andauernden Krieg zwischen der sudanesischen Armee und der rivalisierenden paramilitärischen Gruppe der Rapid Support Forces (RSF) zu beenden. Die sudanesische Regierung kritisierte IGAD, weil sie den Chef der RSF zu einem Gipfel eingeladen hatte. Die Zwischenstaatliche Behörde für Entwicklung (IGAD) wurde 1996 gegründet und besteht aus acht Staaten - Kenia, Uganda, Dschibuti, Äthiopien, Eritrea, Sudan, Südsudan und Somalia.

Die zunehmenden Probleme des britischen Ölkonzerns Shell mit Pipeline-Sabotage, Gerichtsverfahren und Umweltschäden gegen die Tochtergesellschaft Shell Nigeria könnten einige der Gründe dafür sein, dass der Konzern seine fast einhundertjährige Tätigkeit im nigerianischen Onshore-Öl- und Gassektor beendet. Das Unternehmen hat sich bereit erklärt, die Tochtergesellschaft Shell Nigeria für bis zu 2,4 Milliarden US-Dollar an ein Konsortium aus fünf überwiegend lokalen Unternehmen zu verkaufen. Der britische Energieriese leistete seit den 1930er Jahren Pionierarbeit im nigerianischen Öl- und Gasgeschäft.

CARE International informiert über die zehn am wenigsten berichteten humanitären Krisen des Jahres 2023 und kommt zu dem Schluss, dass - im zweiten Jahr in Folge - alle zehn in Afrika liegen. Die Liste beinhaltet folgende Länder: Angola (Landminen und Hunger), Sambia (Dürre und Überschwemmung), Burundi (Flüchtlinge und Hunger), Senegal (Hitze bringt Hunger), Mauretanien (Dürre, Überschwemmungen und Instabilität), Zentralafrikanische Republik (Gewalt und Armut), Kamerun (Klimakrise und Konflikt), Burkina Faso (Gewalt und Vertreibung), Uganda (Armut und Klimawandel), Simbabwe (Hunger und Krankheit). CARE sagte abschließend: "Vom Konflikt in Angola bis zum Klimawandel in Simbabwe - jeder Eintrag in diesem Bericht steht für zahllose menschliche Tragödien, die sich im Schatten der Weltöffentlichkeit abspielen".

Lucara Diamond Corporation hat in der Karowe-Diamantenmine einen 166 Karat schweren Diamanten gefunden.  Der Diamant ist der 328. Stein über 100 Karat, der seit 2012 gefunden wurde. Der Minenbetreiber betont, dass dies die wirtschaftlichen Gründe für die Investition in das Untertage-Erweiterungsprojekt begründet, sodass die Lebensdauer der Mine bis mindestens 2040 verlängern wird.

Nachdem der burundische Präsident Evariste Ndayishimiye vor zwei Wochen Ruanda beschuldigt hatte, hinter einem Angriff im Süden Burundis zu stecken, bei dem Zivilisten von militanten "Red Taraba"-Kämpfern getötet worden sein sollen, erfolgte nun die Schließung der Grenze zwischen den beiden Ländern. Ruanda hat jegliche Beteiligung an dem Angriff oder Verbindungen zu den Militanten, die im unbeständigen Osten der Demokratischen Republik Kongo stationiert sind, bestritten.

In Kinshasa haben Überschwemmungen Chaos angerichtet: Das Wasser drang in die Häuser ein, und die Bewohner mussten die überfluteten Straßen mit dem Kanu befahren. Es kommt immer wieder zu Überschwemmungen, aber in diesem Jahr ist der Kongo-Fluss über 6,26 Meter gestiegen und hat damit den Pegelstand des Rekordhochwassers von 1961 erreicht. Der überlaufende Fluss Kongo, der einen Großteil des Landes durchquert, hat auch Orte außerhalb der Hauptstadt überflutet. Nach offiziellen Angaben sind in den letzten Monaten mehr als 300 Menschen bei Überschwemmungen ums Leben gekommen.  Auch in Kongo-Brazzaville führte der Fluss zu Überschwemmungen und Chaos.

Nach dem Angriff der Hamas auf Israel, der Ermordung von 39 Thailändern und der Geiselnahme von weiteren, sind tausende asiatische Erntehelfer aus Israel geflüchtet. Nun wirbt das Land Farmarbeiter von Afrika an, wo „die Not größer ist als die Angst vor dem Krieg“. Hunderttausende gutausgebildete Uniabsolventen finden keinen Job. Israel greift zu. Kenia will 1500 Arbeitsmigranten schicken; Malawi hat bereits 220 entsandt; auch mit Tansania wird verhandelt. Elkana Mosa, mit Diplom in Agrarwirtschaft, hat trotz der Ermordung zwei seiner tansanischen Landsleute die Arbeit in einer Bienenfarm nahe Tel Aviv angenommen. Er will seine Eltern daheim unterstützen, ein Sparkonto eröffnen und, wenn er überlebt, eines Tages eine Imkerei daheim in Tansania aufmachen. Das Anwerben von Arbeitskräften aus Afrika stößt zunehmend auf Kritik.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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