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Der Sprecher der UN-Truppen MONUC erklärte, dass 580 der Soldaten, die aus dem Armeelager in Kitale, 50 km nördlich von Goma, letzte Woche desertiert waren, wieder zurückgekehrt seien.
Ab nächsten Monat will die UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR 150.000 kongolesischen Flüchtlinge, die vor den Massakern im Ost-Kongo nach Tansania geflohen waren, eine Rückkehr auf freiwilliger Basis ermöglichen.
Die Wahlkommission verlautet, dass sich bereits 10 Millionen Kongolesen für das Referendum und die Wahlen registriert haben. Die Wahllisten sollen bis Ende Oktober fertig sein, um am 27. November über eine neue Verfassung abzustimmen.
Das nigerianische Polizeikontingent von 120 Mann ist aus dem Kongo abberufen worden, nachdem Ermittlungen gegen 10 Polizisten wegen sexuellem Missbrauch eingeleitet wurden. Nach vorherigen Skandalen hatte UN Generalsekretär Kofi Annan jeden sexuellen Kontakt der MONUC Friedenstruppen mit der Bevölkerung verboten.
Über 3.000 Flüchtlinge sind aus Tansania in die Gegend von Uvira zurückgekehrt.
Präsident Kabila hat elf Minister entlassen, darunter sechs Minister, die schon früher wegen Korruption ihr Amt verloren. Neuer Verteidigungsminister wird Adolphe Onusumba, der eine führende Position in der RCD-Goma inne hat.
Nach UN-Bericht gefährden die im Ostkongo kämpfenden Rebellengruppen die für Juni 2005 geplanten Wahlen. Die Wahlkommission spricht von Plänen, die Wahl auf Oktober zu verschieben. Das Internationale Rote Kreuz geht davon aus, dass im Kongo täglich 1.000 Menschen sterben. Die Gesamtzahl der Opfer seit Ausbruch der Feindseligkeiten 1996 wird auf 4 Millionen geschätzt.
Ein Untersuchungsbericht der UN hat den weitverbreiteten Missbrauch von oft minderjährigen Mädchen durch Mitglieder der UN-Friedenstruppe MONUC im Ostkongo bestätigt.
Die Ansage einer Verschiebung der Wahl auf den Oktober hat in Kinshasa zu Demonstrationen geführt, bei denen mehrere Personen ums Lebens kamen. Nach dem gültigen Friedensvertrag läuft die Amtszeit der Übergangsregierung im Juni 2005 aus.
Thabo Mbeki verhandelte in Kinshasa mit Präsident Kabila und den vier Vizepräsidenten, um den gefährdeten Friedensprozess zu retten. Vize-Präsident Bemba hatte mit dem Rückzug seiner Gruppe aus der Übergangsregierung gedroht.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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