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Beim sonntäglichen Angelusgebet rief der Papst nochmals zur Beendigung der Gewalt in Nord-Kivu auf. Kämpfe, Plünderungen, Zerstörung und alle Formen von Grausamkeit forden zahlreiche Opfer unter der Zivilbevölkerung.
Ein Berichterstatter der FAZ soll im Ostkongo zwischen die Fronten geraten und gefangen genommen worden sein. Europäische Botschaften und örtliche Behörden bemühen sich um seine Freilassung. Inzwischen haben Nkundas Rebellen eine weitere Stadt, Kiwanja, eingenommen. Tausende Einwohner seien geflohen. Die zentralafrikanischen Staatschefs treffen sich auf einem Krisengipfel in Nairobi zusammen mit dem UNO Generalsekretär, um eine Lösung zu finden.
Trotz des Waffenstillstands kamen UNO Helfer ins Kreuzfeuer, und Rebellenführer Laurent Nkunda drohte mit einem Marsch auf die 1 500 km entfernte Hauptstadt Kinshasa, wenn Präsident Joseph Kabila nicht mit ihm verhandeln will. Nkunda fordert eine bessere Regierung für sein Land. Sonst sei die Besetzung der Provinzhauptstadt Goma nur ein Zwischenziel.
UNO Generalsekretär Ban Ki-moon will zum Kongo reisen, um die Bemühungen, den Konflikt entlang der Grenze zwischen dem Kongo und Ruanda zu beenden, voranzutreiben. Er prangerte die „katastrophalen Konsequenzen“ des Krieges an, und will mit den Präsidenten der beiden Länder, Kabila und Kagame, verhandeln. 250 000 Flüchtlinge brauchen dringend Hilfe. Ein UNO Konvoi mit Medizin konnte durch Rebellengebiet kommen; Lebensmittel sollen folgen Doch ist es schwer, die entkräfteten Menschen, die sich aus Angst vor weiterer Gewalt versteckt halten, zu erreichen.
Die Menschen sind zwischen den Fronten der Rebellen und Regierungstruppen gefangen. Eine spanischen Ordensschwester verlor in einer Bombenexplosion beide Beine. Weder die Kampfgruppen noch das Rote Kreuz konnten eine sichere Evakuierung gewährleisten. Schließlich wurde die Verletzte aus dem Chaos heraus in die Behandlung von Ärzten ohne Grenzen gebracht. Menschen flüchteten zu Tausenden in die Provinzhauptstadt Goma, die nun von allen Seiten umkämpft wird. …Inzwischen hat UNO Generalsekretär Ban Ki-moon die Regierungen von Kongo und Ruanda aufgerufen, eine große „humanitäre Katastrophe“ abzuwenden.
Im östlichen Kongo haben Tutsi Rebellen Regierungstruppen zurück gedrängt. Weiter nördlich hat Rebellenführer Laurent Nkunda, angeblich unterstützt von Ruanda, eine neue Front eröffnet. Das nächste Ziel ist die Provinzhauptstadt Goma, Sitz der Vereinten Nationen. UNO Soldaten sind hilflos und sprechen von Anarchie. Sie können auch den 200 000 Flüchtlingen nicht effektiv helfen.
Kirchenführer bedauern, dass es möglich war, in ein paar Tagen Milliarden in bedrängte Banken zu pumpen, aber der Aufschrei von Ländern wie der Kongo keine Entschuldung brachte. Das Land zahle fünfmal mehr an Zinsen für fragwürdige Darlehen unter dem Mobutu Regime als es an Entwicklungshilfe für seine mannigfachen Aufgaben und Nöte erhält. Zurzeit behandelt das Oslo Symposium illegitime Schulden und sucht Mechanismen, um die Last der Entwicklungsländer zu reduzieren.
Präsident Kabila hat seinen Haushaltsminister Muzito zum Premierminister ernannt. Er hält sich somit an das Koalitionsabkommen, in dem der Lumumba Partei dieser Posten zusteht. Der neue Premier sieht die Lösung der von Rebellen verursachte Krise im Ostkongo und in der Ituri Region als Prioritäten bevor sich de Kampf ausweitet. Gerüchte, dass Ruanda sich schon beteiligt, konnten nicht bewiesen werden.
Während Präsident Kabila die Menschen im Osten des Landes aufruft, sich mit Waffen gegen den Rebellen Nkunda zu wehren, der das ganze Land „befreien“ will, bedroht eine neue Rebellengruppe die Hauptstadt der Provinz Ituri, Bunia. Die dort stationierten UNO Truppen haben ihre Präsenz verstärkt.
In den beiden Kivu Provinzen im östlichen Kongo eskalieren die Kämpfe. Rebellengeneral Laurent Nkunda will seine Truppen auch in andere Landesteile schicken, um „das Volk Kongos zu befreien“. Die Regierungsarmee transportiert schon länger Waffen und Munition in die Hauptstadt der Nord-Kivu Provinz, Goma.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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