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Die Behauptung, Rebellengruppen der CNDP hätten ihren Anführer Laurent Nkunda gestürzt, nannte sein Sprecher „Hochverrat“. Seine Kommandanten würden ihm weiterhin die Treue halten. Die Spaltung unter den Rebellen jedoch könnte den Konflikt im östlichen Kongo noch unberechenbarer und gefährlicher machen und, nach verhältnismäßig ruhigen Wochen, die grausamen Kämpfe wieder aufflammen lassen.
Der Bischof der von den Morden besonders betroffenen Diözese Isiro-Niangara ruft die Regierung vehement zur Soforthilfe auf. Die im Dezember gestartete Offensive gegen die ugandische Widerstandsarmee des Herrn blieb bis jetzt erfolglos und konnte den Rebellenführer Kony nicht aufspüren. Dem von ihm geführten Guerillakrieg fielen in den letzten Jahrzehnten zehntausende Menschen zum Opfer; über zwei Millionen flüchteten vor den Angriffen der Gruppe.
Nach dem Massaker in der Kirche, bei dem 45 Menschen starben, haben LRA Rebellen in einer neuen Gewaltwelle weitere Anschläge verübt und in Kirchen und bei Konzerten möglicherweise bis zu 400 Menschen auf grausamste Weise getötet. Es könnte dies eine Vergeltungstat sein für die gemeinsame Militäraktion von Uganda, dem Kongo und Sudan gegen Kony und seine Rebellen. Gegen Kony selbst besteht Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs, besonders wegen der tausendfachen Entführung von Kindern.
Im Nordosten des Kongo sind in einer katholischen Kirche mindestens 45 Menschen ermordet worden. Die Rebellen der ugandischen „Widerstandsarmee des Herrn“ (LRA) sollen dafür verantwortlich sein. Augenzeugen berichten von grauenvollen Szenen.
Für den Bischof von Goma, Faustin Ngabu, ist es ein Hoffnungszeichen, dass es durch den Ex-Präsidenten von Nigeria Versuche gibt, zwischen den Rebellen unter Laurent Nkunda und den kongolesischen Streitkräften zu vermitteln. Zehntausende Menschen sind in Flüchtlingslagern untergebracht.
Regierungstruppen aus Uganda, Sudan und dem Kongo starteten im Nordostkongo eine Militäraktion gegen die LRA "Lord's Resistance Army", die in den letzten Monaten hunderte von Kindern entführt und zu Soldaten ausgebildet hatte.
Das Hilfswerk hat seinen Einsatz in Nord Kivu verstärkt. In den Flüchtlingslagern ist psychologische Hilfe für traumatisierte Menschen besonders wichtig. Die Malterser arbeiten mit der spezialisierten Traumaklinik in Bukavu zusammen. Auch kümmern sie sich um Nahrungssicherung.
Trotz Gesprächsversuchen sind Massenhinrichtungen, systematische Vergewaltigungen und die Entführung von Kindern für den Konflikt an der Tagesordnung. Die Kinder werden gewaltsam von ihren Eltern getrennt. Eine Weigerung endet tödlich. Durch Drogen werden sie zu willigen Werkzeugen in den Händen der Truppen gemacht.
Die EU zögert, der Anfrage des UNO Generalsekretärs nachzukommen, Truppen als Überbrückung in den östlichen Kongo zu schicken bis UNO Verstärkung garantiert werden kann. Zurzeit treffen sich Vertreter der Kinshasa Regierung zum ersten Mal mit den Rebellen.
Zum ersten Mal hat sich die Regierung in Kinshasa bereit erklärt, mit dem Rebellenführer Laurent Nkunda zu verhandeln. Der gewaltsame Vormarsch von Nkundas Truppen hatte eine viertel Million Menschen in die Flucht geschlagen und die humanitäre Krise im Ostkongo ausgelöst.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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