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Weil Thomas Lubanga im Kongokrieg 2002/2003 hunderte Kinder zwangsrekrutiert hatte, die Jungen als Kämpfer , die Mädchen als Sexsklavinnen, hat der Internationale Strafgerichtshof ihn nach 204 Prozesstagen verurteilt. Die Anklage hatte eine 30-jährige Haftstrafe gefordert. Obwohl das erste Urteil des IStGH in Den Haag ein Zeichen ist, dass Kriegsverbrecher nicht mehr straffrei gehen, sind einige afrikanische Länder verärgert, dass Afrika in Europa am Pranger steht.
Die M23 Rebellen-Gruppe hat die strategisch wichtige Stadt Rutshuru im Osten des Landes eingenommen. Es gab keinen Widerstand, weil die etwa 600 Regierungssoldaten beim Anrücken der Rebellen unter dem abtrünnigen General Bosco Ntaganda nach Uganda geflohen waren. Inzwischen sollen die Rebellen auf dem Weg zur Provinzhauptstadt Goma sein, wo Verwirrung und Angst die Bewohner gepackt hat. Seit April sind schon über 200,000 Menschen vor den Kampfhandlungen geflüchtet.
Mindestens 200 rebellierende Soldaten im östlichen Kongo sind seit April umgekommen. Laut einem Bericht aus Kinshasa sollen es frühere kongolesische Tutsi Rebellen gewesen sein, die bei den 2009 Friedensabkommen in die nationale Armee aufgenommen wurden und jetzt desertierten. Anführer der Meuterei soll Bosco Ntaganda sein, der inzwischen vom internationalen Strafgerichtshof gesucht wird.
Die Ituri Region im Ostkongo könnte ein weiteres Kampfgebiet werden. Laut lokaler Presse sollen sich vier bewaffnete Gruppen, vorwiegend Soldaten der kongolesischen Armee, zu einer neuen Bewegung vereinigt haben: COGAI (Bündnis der bewaffneten Gruppen in Ituri). Sie fordern Amnestie für Milizen in Ituri und die Erhebung zu einer Provinz. Die Kämpfe im Distrikt Ituri werden nicht nur zwischen Hema und Lendu um Land ausgetragen, sondern auch zwischen lokalen Milizen und ausländischen Konzernen um die reichen Bodenschätze der Region.
Im Osten des Landes flüchten Tausende vor den bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und mehreren Rebellen-Gruppen. Die meisten der zwei Mio. Binnenflüchtlinge im Kongo sind in Kivu, viele um die Stadt Goma, wo UNHCR-Mitarbeiter sie betreuen und humanitären Zugang zu allen Vertriebenen fordern, um deren Überleben zu sichern. Weitere Tausende haben Schutz im benachbarten Ruanda gesucht.
Die Schweizer Hilfswerke „Brot für die Welt“ und „Fastenopfer“ kritisierten das Vorgehen eines multinationalen Rohstoffkonzerns, dass er im Kongo Mineralien aufkauft, die informell und zum großen Teil durch Kinderarbeit abgebaut werden. Informationen der kongolesischen Bischofskonferenz flossen in die Studie, doch die Rohstofffirma dementiert.
Die Anklage gegen ihn lautet Rekrutierung und Verwendung Hunderter noch junger Kinder für Krieg und Mord. Das Strafmaß des Tribunals in Den Haag steht noch aus, könnte aber lebenslang werden. Lubanga sitzt seit 2006 in Untersuchungshaft.
Im Virunga Nationalpark sind Wildhüter mit trainierten Bluthunden unterwegs, um die Elfenbein-Wilderer aufzuspüren, mit beachtlichem Erfolg. Neben den Elefanten sollen auch andere seltene Tiere geschützt werden. Die 300 Rangers sollen auch Rebellengruppen und illegale Bergarbeiter aus dem Park fernhalten.
Bei dem von katholischen Laien geplanten Protestmarsch gegen Wahlbetrug waren drei Priester und zwei Ordensfrauen inhaftiert worden. Noch während sie von den verschiedenen Pfarreien zusammen kamen, wurden die Demonstranten brutal auseinandergetrieben und manche verhaftet.
Für ihre Rolle als Kindersoldatin in dem Film „War Witch“ wurde die 15-jährige Rachel Mwanza aus Kinshasa mit dem Silbernen Bären als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Vor Freude schlug sie die die Hände vors Gesicht.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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