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Vier Millionen Liberianer werden zum ersten Mal seit dem Ende des Bürgerkriegs am 11. Oktober zur Wahl gehen. Eine Million liberianische Flüchtlinge sind noch nicht in ihre Heimat zurückgekehrt. Bisher sorgen 14.000 UN-Truppen für Sicherheit im Lande.
Die Amtsenthebung wegen Korruptionsvorwürfen von Parlamentssprecher, Georg Dweh, hat in Liberia zu neuen Spannungen geführt. Dweh ist Mitgründer der Rebellenbewegung RUF und ehemalige RUF-Anhänger drohten, die Feindseligkeiten wieder aufzunehmen.
Ein zweiter holländischer Geschäftsmann wurde wegen Kriegsverbrechen, Mord und illegalem Waffenhandel im Bürgerkrieg in Liberia verhaftet. Guus van Kouwenhoven war Direktor des Unternehmens Oriental Timber Trading und gehörte zu den Beratern von Ex-Präsident Charles Taylor.
Sekou Conneh, Anführer der Rebellengruppe LURD, will sich für die Präsidentschaftswahlen im Oktober präsentieren.
Nach Angaben der Wahlkommission haben sich in der ersten Woche 19% der Wähler für die Präsidentschaftswahlen registrieren lassen.
Der UN-Sondergerichtshof in Sierra Leone hat den UN-Sicherheitsrat aufgefordert, sich um die Auslieferung des ehemaligen Präsidenten von Liberia, Charles Taylor, zu bemühen. Gegen Taylor, der seit 2003 in Nigeria im Exil lebt, liegen 17 Anklagen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.
Der Ministerpräsident des Königreichs Lesotho, Thomas Thabane, floh nach Südafrika, angeblich um einem Coup durch die Armee zu entgehen, was ein Armeesprecher jedoch bestritt. Ursache der Unruhen sollen Spannungen zwischen Thabane und dem Oberbefehlshaber der Armee so wie ein Konflikt mit dem Parlament sein. Nach drei Tagen kehrte Thabane in Begleitung südafrikanischer Polizei in seinen Amtssitz zurück.   
Das drohende Scheitern der vor zwei Jahren geschmiedeten Koalitionspartei und der militärische Aufmarsch in der Hauptstadt Maseru ließen Südafrika einen möglichen Putsch in dem kleinen Bergstaat befürchten. Die Schuld wird dem Premier Thabane, Anführer der All Basotho Convention (ABC) zugeschrieben, der die Entscheidungen ohne seine zwei Koalitionspartner traf. Inzwischen hat eine Vermittlung des Christian Council of Lesotho erreicht, dass die Parteien vorübergehend zusammen arbeiten wollen.
Heute wird, im Beisein von Präsident Zuma, die 2. Phase des Lesotho Highlands Water Project gestartet. Das Projekt ist schon 22 Jahre in Betrieb und liefert Südafrika, besonders der Gauteng Provinz mit ihrer Hauptstadt Johannesburg, jährlich 780 Mio. Kubikmeter Wasser. Die 2. Stufe wird die Wassermenge um 50% erhöhen. 17 Dörfer werden vom neuen Damm überflutet, und Agrarland für 71 weitere Siedlungen wird reduziert. Bilaterale Zusammenarbeit zwischen Lesotho und Südafrika umfasst neben Wasser die Bereiche Handel, Sicherheit, Energie, Transport, Tourismus, Landwirtschaft und Umwelt. Da das kleine Königreich in den Bergen ganz von Südafrika umgeben ist, ist es weitgehend vom großen Nachbar abhängig.
Wegen Dürre und Überschwemmungen konnten Lesothos Bauern nur ein Drittel ihres gewohnten Ertrags ernten. In normalen Jahren reicht die Ernte für den eigenen Konsum und einen kleinen Überschuss zum Verkauf. Jetzt war im Juli schon die Hälfte der knapp zwei Mio. Einwohner vom Hunger bedroht, doch brachte der Spendenaufruf nur einen Bruchteil der nötigen Gelder, weil zu viele Krisenherde sich um die schwindenden Spenden streiten. Vertreter der Geberländer, besonders die USA und EU Staaten, wollen sich im Maseru treffen, um den Hunger von Lesotho abzuwenden.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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