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Drei Koreaner und ihr ägyptischer Fahrer kamen um und 14 weitere Passagiere wurden verletzt, als eine Bombe in oder in der Nähe des Busses explodierte. Der Bus befand sich bei dem Badeort Taba auf der Sinai Halbinsel unweit der Grenze zu Israel. Die Badeorte am Roten Meer galten in der letzten Zeit als relativ sicher. Eine Islamisten-Gruppe bekannte sich zu dem Anschlag.
Ein früherer Präsidentschaftskandidat sagt eine weitere Revolte voraus. Die Ägypter würden die Militärregierung mit ihren Menschenrechtsverletzungen und sozialer Notlage nicht annehmen. Die momentane Unterdrückung sei zehn Mal schlimmer als zu Mubaraks Zeit. Auch al-Sisis überraschende Reise nach Moskau, um dort über eine Waffenlieferung für zwei Mrd. Dollar zu verhandeln, gibt Anlass zur Sorge.
Der gestürzte Präsident Mursi steht wieder vor Gericht, diesmal wegen Gefängnisausbruch. In Ägypten sitzt der Angeklagte in einem Käfig mit schalldichten Glaswänden. Im weißen Gefangenen Gewand wütet und schimpft Mursi. Noch weitere Prozesse gegen ihn sind in Vorbereitung; Experten jedoch glauben, dass die meisten Anklagen politisch motiviert sind.
Von einem Motorrad aus haben Angreifer an einem Kontrollposten südlich von Kairo 5 Beamte erschossen. Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mursi sind die Angriffe auf Sicherheitspersonal stark gestiegen.
Nach Auszählung in der Hälfte der Provinzen, nehmen 90% der Wähler den Verfassungsentwurf an. Die Wahlbeteiligung blieb jedoch unter 50%, was dem Boykottaufruf der Islamisten zuzuschreiben ist, deren Reformen jetzt rückgängig gemacht werden. Die Ägypter bekunden ihre Unterstützung für Militärchef al-Sisi, der in den kommenden Wahlen als möglicher Präsidentschaftskandidat gilt.
Zum dritten Mal seit dem Sturz Mubaraks sind die 53 Mio. Ägypter aufgerufen, über eine neue Verfassung abzustimmen. Der neue Entwurf soll den Bürgern mehr Rechte einräumen, aber, mehr noch, die Macht des Militärs stärken. Die meisten Parteien und das Militär werben für ein „Ja“. Auch der koptisch-orthodoxe Papst Tawadros II appellierte an die Ägypter, den Entwurf als möglichen Weg zum Frieden anzunehmen. Die Islamisten boykottieren.
Ein Berufungsgericht hat die schweren Haftstrafen gegen 21 Frauen und Mädchen von elf Jahren auf Bewährung runter gesetzt. Sie waren beschuldigt, pro-Mursi Proteste angestiftet zu haben. Nun wehren sie sich auch gegen das mildere Urteil. Bereits bei dem ersten Verfahren hatten sie sich „Freiheit“ auf die Handflächen geschrieben und sie in Gesten immer wieder der Presse gezeigt.
21 Frauen, darunter sieben Teenager, wurden in Alexandria zu elf Jahren Haft verurteilt, weil sie gegen die Entmachtung von Präsident Mursi demonstriert hatten. Weitere Anklagen sind Sabotage und Anwendung von Gewalt. Sechs Muslimbrüder erhielten in absentia 15 Jahre Haft wegen Anstiftung zu Unruhen.
20,000 Polizisten waren bereit, in Kairos Straßen Aufstände zu verhindern. Doch kurz nach Beginn der ersten Sitzung hat der Richter die Verhandlung unterbrochen, als die Angeklagten Parolen riefen und Mursi beteuerte, „der legitime Präsident Ägyptens“ zu sein. Der Prozess wurde auf den 8. Januar 2014 verschoben.
Drei Menschen, darunter ein acht-jähriges Mädchen, kamen um, als maskierte Motorradfahrer auf die Hochzeitsgäste feuerten, als diese aus der koptisch christlichen Kirche in Kairo kamen. Es gab schon länger Spannungen zwischen Kopten und Muslimen, aber seit dem Sturz von Mursi werden die Angriffe häufiger und heftiger.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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