logo Netzwerkafrika
Nachdem er bei einer Wahlbeteiligung von nur 47,5% fast 97% aller Stimmen erhielt, konnte al-Sisi als Sieger bestätigt werden. Alle Ägypter sollten zusammen arbeiten für „ein strahlendes Morgen und eine bessere Zukunft“ sagte der frühere Armeechef.
Al-Sisi schwört, dass, sollte er die Präsidentschaftswahl am 26. /27. Mai gewinnen, die Muslimbruderschaft der Vergangenheit angehört. Als er letztes Jahr an der Spitze der Armee Präsident Mursi stürzte, hatte er angeblich keine Ambitionen für das höchste Amt, aber die „Bedrohungen von innen und außen“ machten sein Einschreiten notwendig. Als Präsident würde al-Sisi sich in die Reihe der Herrscher stellen, die, mit Ausnahme von Mursi, seit 1950 aus dem Militär kamen.
In der südlichen Provinz Minya gab es wieder einen Massenprozess, bei dem 683 Muslim Brüder, darunter ihr Führer Mohamed Badie, zum Tode verurteilt wurden. Schock und Ohnmacht herrschen im Land. UNO, USA und andere verdammen die Urteile, die “ aller grundlegenden Normen der internationalen Justiz trotzen“.
Bei der Explosion von drei Bomben in Kairo kamen ein Polizeigeneral und ein Zivilist ums Leben; sieben Menschen wurden verletzt. Die Polizei suchte nach weiteren, zum Teil in Bäumen versteckten Sprengsätzen. Seit der Entmachtung von Mursi mehren sich die Anschläge radikaler Gegner der vom Militär eingesetzten Regierung, doch Sicherheitskräfte gehen hart vor. Die Präsidentenwahl, mit dem früheren Armeechef al-Sisi als wahrscheinlicher Gewinner, findet Ende Mai statt.
Al-Sisi hat seine Militäruniform und sein Amt als Verteidigungsminister abgelegt um sich zum Präsidenten wählen zu lassen. Man nimmt an, dass der Mann, der den früheren Präsidenten Mursi stürzte, die Wahl gewinnt. Obwohl viele Ägypter auf eine Rückkehr zu nationaler Sicherheit hoffen, befürchten nicht wenige eine neue Diktatur. Die massiv bedrohten Muslimbrüder sprechen schon von einer „Republik der Angst“.
Nach der größten Massenverurteilung in der modernen Geschichte, in der 529 Anhänger Mursis zum Tode verurteilt wurden, stehen heute weitere 700 Muslimbrüder in Minya vor Gericht. Die gestrigen Todesurteile sind noch nicht rechtskräftig. Menschenrechtler weltweit hinterfragen die Fairness des Verfahrens. Das Urteil sei eine Katastrophe, ein Hohn und Skandal für das Land. Die Militärregierung geht seit dem Sturz Mursis mit außergewöhnlicher Härte gegen die Muslimbrüder vor.
Die Militärregierung will alle Moscheen und islamische Gebetstätten sowie die Ernennung aller Imame unter staatliche Kontrolle stellen. Zu oft hätten islamistische Gruppen die Moscheen benutzt, um ihre Ideologie zu verbreiten. Protestaktionen wären meist nach dem Freitagsgebet ausgebrochen. Ägypten hat etwa 130,000 Moscheen, von denen nur 10,000 nicht unter staatlicher Kontrolle waren.
Durch diese Tunnel auf dem Sinai im Grenzgebiet zum Gaza Streifen haben Hamas Nahrung, Treibstoff, Waffen und Geld geschmuggelt. Ägypten beschuldigt die Hamas, die Bruderschaft von Ex-Präsident Mursi in ihren Terroranschlägen unterstützt zu haben.
Der diesjährige Gebetstag der Frauen, am 1. Freitag im März, gedenkt besonders der Frauen in Ägypten, die auch die Liturgie für den in über 170 Ländern gehaltenen ökumenischen Gottesdienst verfasst haben. Ägyptens Frauen, die in ihrer Hoffnung auf den „arabischen Frühling“ bitter enttäuscht wurden, gehören zu den meist unterdrückten Frauen der Welt. Die ökumenische Bewegung von Christinnen weltweit zeigt sich solidarisch, unter dem Motto: „Informiert beten – betend handeln“.
Nur ein paar Wochen vor der Präsidentschaftswahl im April gab Premier al-Beblawi mit seinem ganzen Kabinett überraschend auf. Die Regierung ist erst seit Juli 2013 an der manche, als al-Sisi den Islamisten-Präsident Mursi verdrängt hatte. A-Sisi, der sich wahrscheinlich um das Präsidentenamt bemühen will, war Verteidigungsminister in dem zurückgetretenen Kabinett.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

­