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In einem Fluss westlich der Hauptstadt wurden 14 zum Teil verstümmelte Leichen gefunden. Die neue Gewalt, zusammen mit weiteren Attacken in den letzten beiden Wochen, lassen die Furcht vor einer neuen Rebellion aufkommen. Dabei ist Burundi noch mit der Aufarbeitung des zwölf Jahre andauernden Bürgerkriegs beschäftigt.
Bei den Präsidentschaftswahlen am 26. Juni war der Name des Amtsinhabers Pierre Nkurunziza ist der einzige auf den Stimmzetteln. Der Präsident erhielt 91,62% der Stimmen. Die Opposition hatte zum Boykott aufgerufen. Bis zu den manipulierten Kommunalwahlen im Mai lief der nach 13 Kriegsjahren initiierte Friedensprozess erstaunlich gut. Seitdem häufen sich Gewaltausbrüche, und die Furcht vor einem neuen Bürgerkrieg wächst.
Unbekannte Angreifer haben mehrere Handgranaten in der Hauptstadt Bujumbura detoniert, gerade zu Anfang der Wahlkampagne für die Präsidenten Wahl Ende des Monats. Sieben Menschen wurden verletzt. Die Wahlergebnisse der Regionalwahlen im Mai werden weitgehend abgelehnt und sechs Kandidaten haben sich zurückgezogen, so dass der amtierende Pierre Nkuruziza keinen Herausforderer hat.
Für zurück kehrende Flüchtlinge, die ihr früheres Land besetzt fanden, werden jetzt entlang der Grenze zu Tansania integrierte Dörfer errichtet. In diesen Friedensdörfern soll für Heilung und Versöhnung zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen gearbeitet und eine Eingliederung in die Nachbargemeinden angestrebt werden. Noch fehlt es an genügend Ackerland und Arbeitsmöglichkeiten. Das Entwicklungsprogramm der UNO (UNDP) plant verschiedene Einkommen generierende Projekte.
Die in Südafrika basierte Mobilfunk Firma Econet hat vergangene Woche ein wiederaufladbares Solar Hany auf den Markt gebracht und hofft, dass die Anzahl der Anwender sich bald auf 800,000 erhöhen wird. Das Gerät sei besonders wertvoll in einem Land, das unter häufigen Stromausfällen leidet.
Bei einer Audienz des burundischen Präsidenten Pierre Nkurunziza bei Papst Benedikt wurde eine Art Konkordat besprochen. Die Kirche leistet viel karitative Arbeit in Burundi, das im Welthunger-Index vor dem Kongo den zweitletzten Platz einnimmt.
Die 700 südafrikanischen Soldaten, die seit 2001 die Sicherheit im Lande gewährleisten, gehen in die Heimat zurück. Durch die Vermittlung von Nelson Mandela kam damals der Friedensprozess in Gang.  
Ein Gericht verurteilte den Hauptangeklagten zu lebenslanger Haft und drei andere zu hohen Freiheitsstrafen wegen Mord an 12 Albinos. In den letzten Jahren hat es in Ost-Afrika eine Welle von Morden von Albinos gegeben, die für magische Rituale missbraucht werden.  
Die letzte Rebellengruppe (FNL) will ihre Waffen niederlegen und ins politische Leben eingegliedert werden. Das wäre das Ende des Bürgerkrieges, meinen Beobachter in Bujumbura im Gespräch mit Fides. Die burundischen Bischöfe, die öfter vermittelten, folgten den Verhandlungen mit Interesse. Der letzte Angriff der FNL gegen die Hauptstadt vor einem Jahr beschädigte auch die Nuntiatur.
Für ihren humanitären Einsatz hat Marguerite Barankitse eine der höchsten Auszeichnungen Frankreichs erhalten. Seit 1993 hat sie sich um 10,000 Waisen, Opfer von AIDS und dem Bürgerkrieg, gesorgt. Inzwischen steht ein ganzes Kinderdorf mit Klinik und Tagesstätte. Als nächstes plant sie eine internationale Schule. Auch gibt sie zurück kehrenden Flüchtlingen Hilfestellung, ihr Leben neu aufzubauen.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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