Nachrichten aus Afrika
Während des Fluges Visa widerrufen
264 Nigerianer waren auf dem Weg zur Hadsch (Umrah) Pilgerfahrt in Mekka. Während des Fluges wurden alle ihre Visa widerrufen. In Saudi-Arabien wurden nach Intervention der nigerianischen Botschaft 87 Passagieren die Einreise gestattet haben, 177 wurden jedoch nach Nigeria zurückgeschickt.
Gewalt vor Nachwahlen
Tapfumanei Masaya, Oppositionsaktivist, wurde in verwestem Zustand am Rande der Hauptstadt Harare gefunden, wie seine Partei, die Citizens Coalition for Change, mitteilte. Nach Angaben der CCC wurde der Aktivist am Samstag von bewaffneten Männern in ein Fahrzeug gezwungen, während er für einen Kandidaten der Partei vor den Wahlen am 9. Dezember warb. Der Tod des Aktivisten reiht sich ein in eine Reihe von Entführungen von Oppositionspolitikern und Menschenrechtsaktivisten in Simbabwe. Die CCC hat staatliche Agenten für die Gewalt gegen ihre Mitglieder verantwortlich gemacht - was die regierende Zanu-PF-Partei bestritten hat.
Umwandlung: von schädlich zu nützlich
Der Feigenkaktus wurde in den frühen 1900er Jahren in Kenia eingeführt, als Blume für die Umzäunung der kolonialen Regierungsbüros. Aber er verbreitete sich in ganz Laikipia Nord aus. Sein Vordringen behindert die Navigation von Wildtieren und verringert die Weideflächen. Einige Tiere, die die Früchte verzehren, bekommen aufgrund der kleinen Härchen der Pflanze Verdauungsprobleme. Die Iloplei Twala Cultural Manyatta Women Group zählt 203 Mitglieder. Sie ernten die Kaktusfeigen (prickly pear); diese werden zu Biogas verarbeitet. Die Früchte des Kaktus sind essbar, wenn man sie von ihren scharfen Stacheln befreit; diese können dann verkauft oder weiterverarbeitet werden, zu Marmelade oder zur Herstellung von Kosmetika, Duschgel und Körperlotion. Auf diese Weise wird der Verbreitung des Kaktus Einhalt geboten und eine alternative Einkommensquelle geschaffen.
Verseuchte Wasser in den Ohlanga gelangt
Das Oberste Gericht in Durban hat den in Mumbai ansässigen Agrochemiekonzern UPL angewiesen, mit sofortiger Wirkung die wachsende Gefahr eines weiteren Austritts von mit Giftstoffen verseuchtem Wasser in den großen Fluss Ohlanga und das Meer abzuwenden. Außerdem wurde das Unternehmen angewiesen, Abwassertankwagen zu mieten, um das verschmutzte Wasser zu einer Sondermülldeponie zu transportieren. Dies geschah einige Tage, nachdem giftige Chemikalienrückstände aus einem alten UPL-Lagerhaus in den Fluss gelangt waren, was an einen Vorfall vor zwei Jahren erinnerte, als 5.000 Tonnen Agrargifte und andere "landwirtschaftliche Heilmittel" Feuer fingen und in einen Fluss nördlich der Stadt flossen.
Erster Offshore-Campus in Afrika
Der erste internationale Campus des Indian Institute of Technology Madras - IIT Madras - wurde offiziell auf Sansibar eröffnet. Der Campus bietet einen vierjährigen Bachelor of Science in Datenwissenschaft und künstlicher Intelligenz sowie einen zweijährigen Master of Technology in Datenwissenschaft und KI an. 46 Studenten aus Indien und Sansibar haben sich bereits für den B.Sc.-Studiengang eingeschrieben. Studierende haben die Möglichkeit, an Partnereinrichtungen des IIT Madras, im Vereinigten Königreich und in Australien zu studieren, sowie Semesteraustauschoptionen am Muttercampus in Chennai. Das IIT Madras ist eine der besten Universitäten in Indien. Indien und Sansibar haben eine lange gemeinsame Geschichte, die bis in die 1800er Jahre zurückreicht. Die indische Gemeinschaft in Sansibar ist eine der ältesten Gemeinschaften, die sich in Ostafrika niedergelassen haben.
Fällung eines 300 Jahre alten Baumes
Die Behörden haben eine Fahndung nach denjenigen eingeleitet, die einen berühmten 300 Jahre alten Kolabaum gefällt haben, dem Heilkräfte zugeschrieben werden. Der Baum stammt aus dem Königreich Ashanti, einem Teil des heutigen Ghanas. Nach Angaben der Einheimischen wuchs der Baum an der Stelle, an der der berühmte Priester Komfo Anokye in den frühen 1700er Jahren eine Kolanuss auf den Boden spuckte. Der Baum stand in der Mitte einer Hauptverkehrsstraße, die Ghanas Handelszentrum Kumasi mit dem Bosomtwe-See verbindet. Wegen seiner Beliebtheit wurde er beim Bau der Autobahn verschont und war eine Touristenattraktion für Ghanaer und Ausländer gleichermaßen.
Zwölfter Premierminister seit 1967.
Zum Abschluss des zweiwöchigen Isibaya-Treffens in Eswatini ernannte König Mswati III. Russell Mmemo Dlamini zum neuen Premierminister der letzten absoluten Monarchie in Afrika.
Fundstätte aus dem zweiten Jahrhundert
Marokkanische Archäologen haben in Rabat eine Ausgrabungsstätte aus dem zweiten Jahrhundert, der Römerzeit, entdeckt. Die archäologische Stätte ist inzwischen die drittgrößte in Marokko, mit einem Hafenviertel, einem Bad und einem Friedhof. Es gibt Einblicke in das Leben der römischen Siedler und der romanisierten Marokkaner oder Mauro-Römer. Auch wurde eine kopflose Statue einer römischen Gottheit aus dem zweiten Jahrhundert gefunden. Als die alten Marokkaner um das fünfte Jahrhundert das Christentum annahmen, war es üblich, Statuen römischer Götter zu enthaupten.
Präsidentschaftskandidat verhaftet
Jean Jacques Ratsietison wurde von der Polizei abgeführt. Die Opposition behauptet, dass die Wahlen in diesem Monat zugunsten des Amtsinhabers Andry Rajoelina manipuliert werden. Die Wahlkommission hat sich zu dieser Behauptung nicht geäußert. In letzter Zeit wurden mehrere Versuche, Demonstrationen zu veranstalten, von der Polizei aufgelöst. Die politische Spannung in Madagaskar ist hoch. Im vergangenen Monat wurden zwei Kandidaten, darunter der ehemalige Präsident Marc Ravalomanana, bei Protesten der Opposition verletzt. Die Präsidentschaftswahl sollen am 16. November und – sofern eine Stichwahl erforderlich ist – am 20. Dezember 2023 stattfinden.
Die „Geisterstädte“ des Nordens
Jeden Montag steht im englischsprachigen Teil des Landes das Leben still. Die Separatisten forcieren die montägliche Ausgangssperre–ohne Büros, Märkte, Fabriken–um von der Regierung in Jaunde Zugeständnisse für ihre anglophone Gemeinschaft zu erhalten. Bis jetzt gab es nur bewaffnete Konflikte. Seit 2017 sind 6.000 Menschen umgekommen; fast eine Million wurden vertrieben. Die Aufständigen verlangen eine Abspaltung von der frankophonen größeren Region des Landes. Die Wirtschaft liegt am Boden; tausende Jobs gehen verloren und Investoren haben sich zurückgezogen. Um der Langeweile zu entkommen, gehen die Bürger in Sport- und Debattierclubs, pflegen Chormusik und üben Nachbarschaftshilfe. Kneipen freuen sich über den Umsatz, aber nur Ortsansässige werden bedient.