Der neue Erzbischof von Algier, Ghaleb Bader, stammt aus Jordanien und wurde als erster Araber von Autoritäten, Christen und Muslimen gut aufgenommen. Die katholische Kirche gewinnt an Ansehen, obwohl seit 2006 jede Form von Missionierung unter Strafe steht. Der Erzbischof sieht Bildung, besonders des Klerus, als eine Hauptaufgabe.
Die algerische Regierung hat eine Verfassungsänderung vorgeschlagen, die es dem jetzigen Präsident Abdelaziz Bouteflika ermöglicht, nächstes Jahr für eine dritte Amtszeit zu kandidieren. Die Oppositionsparteien jedoch kritisieren diesen Schritt als Bedrohung der Demokratie.
Zwei Explosionen vor einer Polizeischule in Issers östlich von Algiers rissen 43 Menschen in den Tod, die meisten junge Männer, die sich rekrutieren lassen wollten. Bei einem Attentat in Bouira,120 südlich von Algier, kamen 12 Angestellte einer kanadischen Firma ums Leben. Seit dem Beginn des Bürgerkriegs 1992 starben 200.000 Menschen durch Gewalttaten.
Schon wieder wurden zwei Christen zu Geld- und Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie angeblich versucht haben, Muslime zum christlichen Glauben zu bekehren. Bei einer Routinekontrolle fand die Polizei im Auto der Angeklagten Bibeln und andere christliche Literatur.
Vier Algerier wurden zu Haft - und Geldstrafen verurteilt, weil sie zum Christentum konvertierten. Zwei andere wurden wieder freigelassen, weil sie dem neuen Glauben abschworen. Die Verhaftung kam wegen des Besuchs eines „illegalen“ Gottesdienstes.
13 Insassen eines Flüchtlingsboots wurden tot an der Küste vor Oran aufgefunden. Moscheen und Regierungsmedien haben eine Kampagne begonnen, verzweifelte Algerier von einer Überfahrt nach Europa abzuraten.
Die Behörden haben 13 protestantische Kirchen und Gebetsräume geschlossen, die meisten in der Unruheregion Kabylei. Gründe wurden offenbar nicht genannt. Auch die katholische Kirche Algeriens beklagt sich über eine wachsende Intoleranz bei den Behörden. Seit Februar 2006 verlangt ein Gesetz, dass nicht-islamische Kultstätten genehmigt werden müssen.
Die Behörden haben Hugh Johnson, einen Geistlichen, der zeitweilig Algeriens ranghöchster protestantischer Kirchenmann war, des Landes verwiesen. Eine Begründung für den drastischen Schritt wurde nicht genannt. Viele Kirchenvertreter, darunter auch die katholischen Bischöfe, haben gegen den Bescheid der Behörden heftig protestiert.
Unlängst hat die Unesco die Kasbah ins Weltkulturerbe aufgenommen. Jetzt hat das Land knapp drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um die historische Altstadt zu restaurieren und dadurch Touristen anzuziehen. Ein Sprecher der Stadt Algier sagte, das Geld solle eingesetzt werden, um in den nächsten drei Jahren verfallene Häuser und Moscheen zu reparieren. Einige Häuser sollen zu Bibliotheken umgebaut werden.