Nachrichten aus Afrika
Wichtige Stadt zurückerobert
Die südsudanesische Armee erklärte, sie habe Nasir im Bundesstaat Upper Nile zurückerobert, die sie im März bei Zusammenstößen mit einer ethnischen Nuer-Miliz verloren hatte, die zur Verhaftung des Ersten Vizepräsidenten Riek Machar und einer sich zuspitzenden politischen Krise führten. Ugandas Präsident Yoweri Museveni besuchte Kiir Anfang des Monats, nachdem er seine Armee entsandt hatte, um die südsudanesische Hauptstadt Juba inmitten der zunehmenden politischen Spannungen zu sichern. Der ugandische Militärchef Muhoozi Kainerugaba, der auch Musevenis Sohn ist, behauptet, seine Truppen hätten seitdem 1 500 Kämpfer der Weißen Armee getötet, die im Bürgerkrieg an der Seite von Machars Truppen gekämpft hatte.
ISWAP verantwortet Angriffe in ganz Nigeria
Die Provinz Islamischer Staat Westafrika (ISWAP) hat sich zu einer Reihe von tödlichen Anschlägen bekannt, die Anfang des Monats auf nigerianische Sicherheitskräfte und christliche Zivilisten im Nordosten Nigerias verübt wurden. Über ihre Nachrichtenagentur Amaq veröffentlichte die ISWAP sieben Nachrichten, darunter ein Video und Fotoalben, die die Angriffe dokumentieren. Boko Haram und ISWAP operieren seit langem in der Region. Die nigerianische Regierung hat sich verpflichtet, die Gruppen auszuschalten, und ihren Verteidigungshaushalt in diesem Jahr um über 40 % aufgestockt.
Proteste gegen verdächtige Waffenlieferungen
Mehr als 1.000 Menschen protestierten in der Hafenstadt Tanger gegen die erwartete Ankunft eines dänischen Maersk-Frachtschiffs, das vermutlich Teile für Kampfjets nach Israel transportiert. Hafenarbeiter und pro-palästinensische Gruppen behaupteten, das Schiff transportiere militärische Ausrüstung aus den USA nach Israel, was zu Sprechchören wie „Keine völkermordenden Waffen in marokkanischen Gewässern“ führte. Der Protest forderte auch, dass Marokko die diplomatischen Beziehungen zu Israel abbricht, die 2020 im Rahmen des von den USA vermittelten Abraham-Abkommens normalisiert wurden.
Waffenlieferungen trotz Embargo
Von einer bulgarischen Fabrik zu sudanesischen Milizen: Das Beobachterteam von FRANCE 24 deckt auf, wie in Europa hergestellte Munition auf dem sudanesischen Schlachtfeld landet, obwohl die Europäische Union ein Embargo gegen Waffenlieferungen in dieses vom Krieg gezeichnete Land verhängt hat. Die Ermittlungen zeigen, dass eine Reihe französischer und europäischer Unternehmen weiterhin Geschäfte mit der International Golden Group (IGG) und der Edge Group machen, obwohl diese emiratischen Unternehmen an der Umleitung von Waffen beteiligt sind.
Verbesserung der Beziehungen zu den Sahel-Staaten
Ghanas Präsident John Dramani Mahama fordert Niger, Mali und Burkina Faso auf, sich mit der ECOWAS auszusöhnen, und lädt ihre Staatsoberhäupter ein, nächste Woche an den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des westafrikanischen Blocks teilzunehmen. Außerdem schlägt die Regierung Ugandas ein neues Gesetz vor, das es Militärgerichten ermöglichen soll, Zivilisten für bestimmte Straftaten zu verurteilen.
Solarboom wirkt der Stromknappheit entgegen
In Niger, einem der sonnenreichsten Länder der Welt, boomt die Solarenergie. Eine noch nie dagewesene Energieknappheit im Jahr 2023 war ein Wendepunkt. Das benachbarte Nigeria stellte im Rahmen der regionalen Sanktionen gegen die regierende Junta einen Großteil seiner Stromexporte in das westafrikanische Land ein. Nigeria hat inzwischen die Stromlieferungen wieder aufgenommen, „liefert aber nur 46 Megawatt statt der üblichen 80 Megawatt“. Deshalb setzen Menschen und Unternehmen zunehmend auf Solarenergie, um die Lücken zu schließen. Die meist aus China importierten Paneele werden regelmäßig direkt auf der Straße verkauft. Auch in abgelegenen ländlichen Gebieten wird die Solarenergie gerne für den Betrieb von Trinkwasserpumpen genutzt.
Veränderte Beziehungen USA und Afrika
Die Vereinigten Staaten verändern ihre diplomatische Präsenz in Afrika. Im Rahmen einer umfassenden Überarbeitung des Haushalts des Außenministeriums könnte Washington bis zu sechs seiner Botschaften und zwei Konsulate in Afrika schließen. Die für eine mögliche Schließung vorgesehenen diplomatischen Vertretungen sind die Botschaften der Zentralafrikanischen Republik, Eritreas, Gambias, Lesothos, der Republik Kongo und des Südsudans. Die Konsulate, die geschlossen werden könnten, befinden sich in Douala, Kamerun, und Durban, Südafrika. Die Pläne müssen zwar noch vom US-Kongress genehmigt werden, haben aber bereits Befürchtungen geweckt, dass China eine geringere amerikanische Präsenz auf dem Kontinent ausnutzen und seinen eigenen Einfluss weiter ausbauen könnte.
45 Jahre Unabhängig
Simbabwe feierte am 18. April 2025 seinen 45. Unabhängigkeitstag, doch die Feierlichkeiten werden weiterhin von Problemen wie Korruption, politischer Unterdrückung und wirtschaftlicher Instabilität überschattet. Kriegsveteran Blessed Geza bekräftigt seine Forderung nach dem Rücktritt von Mnangagwa. Er behauptet bei seiner Kampagne zur Entmachtung von Präsident Emmerson Mnangagwa mit Elementen des Sicherheitsapparats, einschließlich der Streitkräfte, zusammenarbeiten. Geza hat für den 22. und 23. April 2025 zu einer zweitägigen landesweiten Arbeitsniederlegung aufgerufen, um gegen Präsident Emmerson Mnangagwa zu protestieren.
Paramilitärs rufen eine rivalisierende Regierung aus
Zwei Jahre nach dem Beginn des Bürgerkriegs im Sudan hat Mohamed Hamdan Daglo, Anführer die gegen die Junta kämpfende RSF-Miliz, die Bildung einer Gegenregierung verkündet. Daglo kündigte zudem die Einführung einer »neuen Währung« und die Ausgabe »neuer Personalausweise« an. Unter der Kontrolle der Militärregierung sind der Norden und Osten des Landes, die RSF kontrolliert große Gebiete des Südens und fast die vollständige westliche Region Darfur. Nach Uno-Angaben wurden in dem Konflikt bislang Zehntausende Menschen getötet, mehr als zwölf Millionen Menschen sind auf der Flucht. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.
Neue Flugrouten
Air Algeria hat Flüge in die nigerianische Hauptstadt aufgenommen und will damit die Verbindungen zwischen Nord- und Westafrika ausbauen. Abuja ist das 25. afrikanische Ziel, das von Air Algeria angeflogen wird. Die Fluggesellschaft plant außerdem die Aufnahme von Flügen nach Addis Abeba, Libreville in Gabun und N'Djamena im Tschad. Auch neue Strecken nach Europa, Nordamerika und China werden ins Auge gefasst.