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Papst Benedikt XVI. hat gestern Abend Ägyptens Staatschef Hosni Mubarak in Audienz empfangen. Mubarak bereist in diesen Tagen mehrere Staaten Europas. Vor seinem Besuch im Vatikan führte der ägyptische Staatschef in Wien Nahost-Gespräche mit der österreichischen EU-Präsidentschaft.
Die ägyptische Regierung hat die Tötung aller häuslich gehaltenen Hühner angeordnet, nachdem die Vogelgrippe in 15 Provinzen festgestellt wurde. Da Hühnerfleisch billig ist und 50% des Fleischkonsums ausmacht, sind vor allem die ärmeren Bevölkerungsschichten betroffen.  
Eine Fähre, die mit 1.400 Passagieren an Bord von Saudi Arabien nach Ägypten unterwegs war, ist gesunken. Über 900 Personen werden vermisst. Viele Passagiere ware Ägypter und Sudanesen, die in Saudi Arabien arbeiten.
Sudanesische Männer, Frauen und Kinder waren in Haft geraten, als Sicherheitskräfte eine Demonstration gegen Umsiedlungspläne mit Waffengewalt auflösten. Die verbleibenden inhaftierten Sudanesen sollen ebenfalls frei kommen, sobald geklärt ist, ob es sich um registrierte Flüchtlinge oder illegale Einwanderer handelt. Die Flüchtlingskommission der UNO hatte sich dafür eingesetzt, die Flüchtlinge nicht in den von Unsicherheit und Bürgerkrieg geplagten Sudan auszuweisen.
Nagib Mahfuz hat die islamische Al-Azhar-Universität gebeten, seinen Roman "Die Kinder unseres Viertels" auch in Ägypten veröffentlichen zu dürfen. Der Roman von 1959, der das heikle Thema Religionen und Gewalt behandelt, konnte bisher nur im Ausland erscheinen, wurde in Ägypten aber zensiert. Der in Kairo wohnende Schriftsteller Mahfuz ist Träger des Nobelpreises für Literatur.
Zum ersten Mal ist in Ägypten ein koptisch-orthodoxer Christ zum Provinzgouverneur ernannt worden. Staatspräsident Mubarak hat dem Polizeigeneral Magdi Ayoub Iskanda am Montag die Verantwortung für die Provinz Qena in Oberägypten übertragen. Die Gesellschaft für bedrohte Völker wertet diese Ernennung als bedeutende Geste gegenüber den seit Jahrzehnten diskriminierten Christen. Allerdings ist das nicht ausreichend, um den Kopten die Angst zu nehmen, weiter an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu werden.
Ägypten wird am heutigen Donnerstag 650 sudanesische Flüchtlinge und Asylanten ausweisen, die zu der Gruppe der 2.000 Sudanesen gehören, die in der vergangenen Woche mit Gewalt vom Gelände des UNO Büros in Kairo vertrieben wurden.
Bei den Parlamentswahlen in Ägypten errangen die Muslimbrüder fast zwanzig Prozent der Sitze. Die Partei von Präsident Mubarak fiel von 90 auf 70 Prozent ab. Die Meinungen über die Einschätzung der Muslimbrüder sind sehr unterschiedlich.
Auch in der zweiten Runde der Parlamentswahlen in Nordägypten waren die Muslimbrüder stärkste Oppositionsgruppen und gewannen 8 aus 72 Sitzen. Die Regierungspartei gewann nur 3. Über 52 Kandidaten wird in einer Stichwahl entschieden. Bei der ersten Runde der Parlamentswahlen in Kairo und Mittelägypten hat die Resgierungspartei NDP zwar 76 der 164 Sitze gewonnen, die Oppositionsparteien erhielten 42 Sitze, 34 davon gingen Muslimbrüder. In Alexandria wurden mehrere hundert Muslimbrüder festgenommen.
Die koptische Kirche hat den ersten christlichen Fernsehsender Aghapy in Betrieb genommen. 10% der Bevölkerung gehören der koptischen Kirche an.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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