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Kurz nachdem etwa 400 britische Besucher wegen Terrorwarnungen von ihren Gesellschaften ausgeflogen wurden, explodierten wieder Bomben in Nairobi. Auch andere westliche Staaten haben vor Reisen nach Kenia gewarnt. Britische Reiseveranstalter haben bis Oktober alle Flüge nach Mombasa gestrichen. Präsident Kenyatta kritisiert die Reisewarnungen als „unfreundlichen Akt“, da der Tourismus ein wichtiger Devisenbringer ist.
Um die Gefahr von islamistischen Anschlägen zu verringern, hat die kenianische Polizei die Beschlagnahmung aller Pendlerbusse mit getönten Scheiben angeordnet. Mögliche Täter könnten durch klare Fenster leichter gesichtet werden. Kenia reagiert auf eine Reihe von Terror-Anschlägen, auch auf Busse. Eine frühere Aufforderung, dass Reisebusse und Minibus-Taxis keine getönten Scheiben haben sollten, wurde ignoriert.
Binnen ein paar Tagen kamen in mehreren Provinzen bisher über 60 Menschen ums Leben, Dutzende sind noch in Krankenhäusern und einige erblindet, weil sie illegalen, mit Methanol versetzten Alkohol getrunken haben. Selbst gebrannte Mischungen werden häufig in Hinterhäusern von Reservekanistern verkauft, weil das reguläre Getränk für viele der Ärmeren nicht erschwinglich ist.
Am Wochenende gab es in den beiden Städten Anschläge auf Busse und ein Strandhotel in Nyali. Sechs Menschen starben. Es gab viele Verletzte. Das ist der Preis, den Kenia zahlen muss, weil es die somalische Regierung im Kampf gegen die Islamisten unterstützt.
Um das zivile Recht und das Gewohnheitsrecht in Einklang zu bringen, ist es jetzt dem Mann erlaubt, beliebig viele Frauen zu nehmen, ohne Rücksprache mit den Partnerinnen. Die Frauen sind empört. Das Gesetz sei erniedrigend für sie, und Vielweiberei beeinträchtige das Wohlergehen der Familie und führe zu Armut. Die christlichen Kirchen hatten den Präsidenten gebeten, seine Unterschrift zu verweigern, da das Gesetz das Prinzip der Gleichberechtigung in der Ehe nicht achte.
Zwei Polizisten waren unter den Opfern, als die Bombe vor der Polizeistation im Zentrum von Nairobi explodierte. Die meisten kleineren Angriffe werden der al-Shabaab Miliz von Somalia zugeschrieben.
Margaret Kenyatta lief am Palmsonntag für einen guten Zweck: die Minderung der Mutter- und Kindersterblichkeit in ihrem Land. Ihr Mann, der Präsident, applaudierte aus den Zuschauerreihen. Stars des weltweit bestbesetzten Marathons waren ihre eigenen Landsleute, die bei Männern und Frauen die ersten Plätze holten.
Zwischen ein und zwei tausend Flüchtlinge und Asylanten, meist aus Somalia, hat die kenianische Polizei letzte Woche festgenommen. Anlass ist eine Reihe von Terroranschlägen, die al-Shabaab Anhänger zugeschrieben wird. Das Flüchtlingswerk ist besorget über die Massenverhaftung und die Behandlung der Inhaftierten, die im Kasarani Fußball-Stadion oder auf Polizeistationen unter unwürdigen Bedingungen festgehalten werden.
Der Tod in Mombasa des berühmten radikalen Predigers Abubaker Shariff Ahmed durch unbekannte Schützen könnte neue Unruhen verursachen. Die Polizei patrouilliert die Straßen der Hafenstadt und islamische Geistliche fordern über Lautsprecher und lokale Radiosender die Anhänger des Toten auf, Ruhe zu bewahren. Sollte aber die Regierung sich weigern, den Mord aufzuklären, würden Muslime Straßenproteste starten. Shariff war ein Verfechter von Osama bin Laden und rekrutierte Kenianer für al-Shabaab. Den Terror Angriff auf Nairobis Einkaufszentrum im September bezeichnete er als „100% OK“.
Während er den Sprengsatz montierte, wurde er von der Explosion zerrissen. Die Kette von Angriffen in Nairobi und Mombasa reißt nicht ab. Australiens Regierung warnt bereits vor unnötigen Reisen in kenianische Städte.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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