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Das mit Spannung erwartete und vom Wahlgesetz vorgeschriebene Fernsehduell der beiden Kandidaten Josef Kabila und Jean-Pierre Bemba wurde abgesagt, da keine Einigung über das Format erzielt werden konnte. Bemba bestand auf einer Live-Debatte, was Kabila ablehnte. Während des Wahlkampf kam es vielen gewaltsamen Zusammenstößen. MONUC-Truppen mußten in Gbadolite Nzanga Mobutu, einen Verbündeten Kabilas, befreien, als er von Bembas Anhänger in einer Radiostation angegriffen wurde.
14 Soldaten, die mit anderen für Beihilfe am Mord von Laurent Kabila, dem Vater des jetzigen Präsidenten, verurteilt waren, sind aus ihrem Gefängnis in der Nähe von Kinshasa entkommen.
Der Wahlkampf für die Stichwahl am 29. Oktober hat begonnen und wird immer gewalttätiger. In London wurde der Chef des Kabinetts von Präsident Kabila von Anhängern des Gegenkandidaten Bemba zusammengeschlagen. In den letzten Wochen kamen über 30 Menschen bei blutigen Auseinandersetzungen zwischen beiden politischen Lagern zu Tode.
Nach einem Bericht der Kampagne 'Waffen unter Kontrolle' fließen weiterhin Waffen und Munition aus den USA, China, Russland und Griechenland über die Nachbarländer zu lokalen Milizen im Ostkongo. Über die Forderung der Kampagne, ein verbindliches internationales Rüstungsexportabkommen (ATT) in Angriff zu nehmen, wird die UNO in Kürze abstimmen.  
Nach der Einschätzung von Amnesty International gibt es bei den verschiedenen Rebellengruppen immer noch elf tausand Kindersoldaten. Das Entwaffnungs- und Reintegrationsprogramm am Mangel an politischen Willen und an Korruption gescheitern.
Die katholische Bischofskonferenz rief zu einem fairen Wahlkampf und transparenten Wahlen am 29. Oktober auf. Im Süden von Bunia kam es neuen Kämpfen zwischen der Regierungsarmee unterstützt von der UN-Truppe MONUC und Kämpfern der Rebellengruppe FRPI, die von Cobra Matata angeführt wird.
Mit einer Koalition aus mehreren Parteien (AMP) kann Präsident Joseph Kabila mit einer Parlamentsmehrheit von 300 aus 500 Sitzen zählen. Er konnte sowohl Antoine Gizenga, der in der ersten Runde der Wahlen Dritter wurde, wie auch den Sohn Mobutus für sich gewinnen. Etienne Tschisekedis Partei ist gespalten zwischen Kabila und Bemba. Der Wahlkampf für die Stichwahl und die Provinzparlamente hat begonnen.   
Nach Angaben der UN-Friedensmission MONUC hat Präsident Joseph Kabila und sein Gegenkandidat Jean-Pierre Bemba ein Abkommen unterzeichnet, nach dem Kinshasa und Umgebung eine waffenfreie Zone werden soll.
Die Polizei verhaftete 800 Demonstranten, vor allem Straßenkinder und Bettler, die gegen die Attacken gegen Präsidentschaftskandidat Pierre Bemba protestierten. In den vergangenen Wochen wurden Bembas Helikopter, sein Parteisitz und zwei Fernsehstationen zerstört.
Antoine Gizenga, der in der ersten Runde 13% der Stimmen erhielt, und Nzanga Mobutu, Sohn des ehemaligen Präsidenten, haben ihre Parteianhänger aufgefordert, bei der Stichwahl im Oktober für Amtsinhaber Joseph Kabila zu wählen. Damit scheint ein Sieg Kabilas sicher.  

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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