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Die ersten Empfänger von kostenlosem Getreide aus Russland in etwa einer Woche - jeweils 25 000 Tonnen - werden Somalia und Burkina Faso sein. Die Beziehungen zwischen Russland und Somalia haben sich verstärkt. Im Juli gewährte Russland dem ostafrikanischen Land einen Schuldenerlass von bis zu 13 Mrd. USD. Außerdem bot Russland an, die somalische Armee mit militärischer Ausrüstung für den Kampf gegen den Terrorismus zu versorgen. Weiter auf der Liste der Begünstigten stehen: die Zentralafrikanische Republik, Eritrea, Mali und Simbabwe (zusammen 200 000 Tonnen). Die für Simbabwe vorgesehene Lieferung etwa Ende des Jahres ist groß genug, um den Markt, auf dem Südafrika ein wichtiger Lieferant ist, erheblich zu verzerren.

Libysches Wüstenglas ist eine seltene und rätselhafte Art von Naturglas, das in der Großen Sandmeerwüste gefunden wird. Es ist bekannt für seine Schönheit, Seltenheit und sein Geheimnis. Sein Ursprung ist seit Jahrzehnten umstritten; nun ergaben jüngste Forschungen, dass das libysche Wüstenglas durch den Einschlag eines Meteoriten auf der Erdoberfläche entstanden ist. Das Glas ist etwa 29 Millionen Jahre alt und enthält kleine Mineralien namens Zirkoniumoxide (ZrO2), die sich nur bei hohen Temperaturen und hohem Druck bilden können. Diese Entdeckung ist ein deutlicher Beweis für den Ursprung des Glases durch einen Meteoriteneinschlag, aber der genaue Ort des ursprünglichen Kraters bleibt ein Rätsel.

Zucker wird weltweit zu den höchsten Preisen seit 2011 gehandelt, was vor allem auf das geringere globale Angebot zurückzuführen ist, nachdem ungewöhnlich trockenes Wetter die Ernten in Indien und Thailand, den zweit- und drittgrößten Exporteuren der Welt, beeinträchtigt hat. Dies ist schlechte Nachricht für Entwicklungsländer, die bereits Engpässe bei Grundnahrungsmitteln haben. Aufgrund der kombinierten Auswirkungen des natürlichen Klimaphänomens El Nino, des Krieges in der Ukraine und der schwachen Währungen trägt dies zur Ernährungsunsicherheit bei. In Nigeria sind die Zuckerpreise in zwei Monaten um 55% gestiegen. Für einige Länder verschlingt die Einfuhr des teureren Zuckers Devisenreserven wie Dollar und Euro, die auch für die Bezahlung von Öl und anderen wichtigen Rohstoffen benötigt werden.  Nigeria zum Beispiel kauft 98 % seines Rohzuckers aus anderen Ländern. Zucker wird für die Herstellung von Brot benötigt, das für die 210 Millionen Menschen in Nigeria ein Grundnahrungsmittel ist.

Präsident Lazarus Chakwera hat für sich und seine ganze Regierung alle internationalen Reisen ausgesetzt, um Geld zu sparen. Alle Minister, die zurzeit im Ausland sind, sollen unverzüglich zurückkommen. Es geht darum, in der akuten Knappheit Ausgaben zu kürzen. Malawi soll seinen Kwacha um 44% abwerten, um weitere Hilfe von der Weltbank zu erhalten. Die Maßnahme soll bis März 2024 in Kraft bleiben. So wird Chakwera im November/ Dezember auch nicht zum Klimagipfel COP 28 nach Dubai reisen können.

Das EU- Parlament hat beschlossen, dass Kunststoffabfälle innerhalb von zweieinhalb Jahren nach Inkrafttreten der neuen Verordnung nicht mehr in Nicht-OECD-Länder ausgeführt werden können; damit sind Plastikmüllexporte nach Afrika oder weite Teile Asiens zunächst untersagt. Die Ausfuhr von Kunststoffabfällen in OECD-Länder wird strengeren Bedingungen unterliegen. Für die Zeit danach sollen dann neue Regelungen in Kraft treten. Die Nicht OECD-Länder haben die Möglichkeit, Ausnahmen zu beantragen, vorausgesetzt ihre Abfallwirtschaft erfüllt bestimmte Auflagen.  OECD = Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit 38 Mitgliedstaaten.

Seit 2017 gibt es die Konferenz "Compact with Africa" - sie ist eine deutsche Idee. Zentrale Themen sind: Migration, Energie, Klimawandel.  Ghanas Präsident Nana Akufo-Addo betonte, dass Rohstoffe nur zu exportieren der Vergangenheit angehört. Bundespräsident Steinmeier ging auf die Forderungen der afrikanischen Länder ein, sich von "der klassischen Rollenverteilung zwischen Gebern und Nehmern" zu verabschieden. 13 afrikanische Länder gehören der Staatengruppe an: Ägypten, Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Côte d'Ivoire, Ghana, Guinea, die Demokratische Republik Kongo, Marokko, Ruanda, Senegal, Togo, und Tunesien. Weitere Staaten sind an einer Aufnahme interessiert.

Die Wahlkommission des Landes teilte am Freitag mit, dass der 78-jährige Boakai, ein ehemaliger Vizepräsident, nach Auszählung fast aller Stimmen einen knappen Sieg mit 50,9 % der Stimmen gegenüber 49,1 % von Weah errungen hat. Weah, der amtierende Präsident, in einer Ansprache an die Nation sagte: "Das liberianische Volk hat gesprochen und wir haben seine Stimme gehört ….Ich fordere Sie auf, meinem Beispiel zu folgen und das Ergebnis der Wahlen zu akzeptieren".

Wegen eines Choleraausbruchs, der im ganzen Land Dutzende von Menschenleben forderte, wurde in der Hauptstadt Harare der Notstand ausgerufen. Harare, eine Stadt mit 1,5 Millionen Einwohnern, wurde von Cholera schwer getroffen. Dieser Ausbruch geschieht auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise des Landes. Die meisten öffentlichen Krankenhäuser sind aufgrund von Medikamentenknappheit und der Abwanderung von Gesundheitspersonal geschlossen. Es werden Vergleiche mit dem Jahr 2008 gezogen, als die Cholera in Simbabwe mindestens 4.000 Menschenleben forderte und wenigstens 100.000 Menschen erkrankten.

Auf der Vollversammlung des Kimberley-Prozesses in Victoria Falls herrschte Uneinigkeit über die Verhängung von Sanktionen gegen russische Diamanten. Ahmed bin Sulayem (Vorsitzende der Dubaier Diamantenbörse) sagte, ein Verbot russischer Diamanten würde sich negativ auf Afrika auswirken. Die größte Sorge der USA war, dass Russland die Erlöse aus seinem Diamantenhandel zur Finanzierung seines Krieges in der Ukraine verwendet. Die ZAR (Central African Republic), ein starker Verbündeter Russlands, in dem die paramilitärische Wagner-Gruppe am aktivsten in Afrika ist, hat sich neben Russland, Weißrussland und Kirgisistan gegen eine Ausweitung der Definition von Konfliktdiamanten ausgesprochen. Am Ende der fünftägigen Sitzungen wurde kein Kommuniqué veröffentlicht.

Umweltlobbygruppen fordern, dass Banken und andere Geldgeber ihre Unterstützung für das 20 Milliarden Dollar teuren Flüssigerdgas-Terminal von TotalEnergies in Mosambik zurückziehen sollen. Das französische Energieunternehmen bereitet sich darauf vor, das größte ausländische Direktinvestitionsprojekt Afrikas neu zu starten. Die niederländischen Gesetzgeber bestehen darauf, dass sie zu Sicherheits- und Menschenrechtsfragen konsultiert werden, bevor sie eine Kreditgarantie in Höhe von 1,06 Mrd. USD für das seit April 2021 blockierte Projekt genehmigen könnten. Aktivisten warnen davor, dass das Projekt den Klimawandel verschärfen und Menschenrechtsverletzungen in dem verarmten Land im südlichen Afrika fördern könnte.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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