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Ein Gericht in Kenia hat Haftbefehl gegen den sudanesischen Präsidenten Bashir erlassen, der vom Internationalen Strafgerichtshof wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit belangt wird. Khartum hat sofort den kenianischen Botschafter ausgewiesen. Bei Bashirs letztem Besuch in Kenia im August 2010 blieb er unbehelligt.
Kenianische Kampfflugzeuge, unterstützt von Kriegsschiffen, sollen ein Ausbildungslager islamistischer Milizen in Somalia angegriffen haben. Vor sechs Wochen sind kenianische Truppen in Somalia einmarschiert, um die al-Shabaab Gruppe „auszulöschen“, die wiederholt für Entführungen in Kenia verantwortlich gewesen sein soll.
Im weltgrößten Lager Dadaab, in dem etwa eine halbe Million Hungerflüchtlinge leben, kommt jetzt noch eine Seuche dazu, wahrscheinlich von Neuankömmlingen eingeschleppt. Die heftigen Regenfälle verschlimmern die hygienische Lage. Während die Versorgung in Kenia und auch in Äthiopien langsam Fortschritte macht, bringt die Verschärfung des Konflikts in Somalia immer mehr Menschen in Lebensgefahr.
Premier Odinga hat den israelischen Präsidenten Peres um Hilfe gebeten, damit die kenianische Polizei befähigt wird, das Land gegen die mit al-Qaida verbundenen al-Shabaab Milizen zu verteidigen. Die somalischen Rebellen könnten die Einladung an den Experten Israel als Provokation sehen und ihre angedrohten Attacken auf Nairobi noch schneller ausführen.
Tausende gelbe Luftballons wurden im Zentrum Nairobis verteilt und haben den durch die Attacken von al-Shabaab Milizen verängstigten Kenianern etwas Ablenkung gebracht. Die somalischen Islamisten attackieren Ziele in Kenia; Kenia reagiert mit Luftanschlägen in Somalia. Es droht eine Eskalierung des Konflikts.
Per Twitter warnt ein kenianischer Militärsprecher die Bewohner von neun somalischen Städten, darunter Kismayo, dass die sie umringenden al-Shabaab Lager unter ständigem Beschuss stehen werden. Zivilisten sollen sich von diesen Stützpunkten fernhalten. Inzwischen sollen al-Shabaab Milizen einen kenianischen Konvoi angegriffen haben.
Die religiösen Führer des Landes – Christen, Hindus und Moslems – drängen die Regierung, ihnen zu erlauben eine aktive Rolle in den Wahlvorbereitungen für 2012 zu übernehmen. Sie wollen und Wähleraufklärung durchführen und sich an Friedens- und Versöhnungsprozessen beteiligen.
Als nach der Entführung von ausländischen Touristen auch zwei spanische Mitarbeiterinnen von „Ärzte ohne Grenzen“ nahe des weltgrößten Flüchtlingslagers Dabaab gekidnappt wurden, rückte das kenianische Militär etwa 100km auf somalisches Gebiet vor, um die al-Shabaab Milizen zu stellen. Diese drohen mit heftigen Gegenangriffen. Inzwischen hat die UNO alle nicht lebensrettenden Aktivitäten im Lager abgesetzt, die Mitarbeiter auf Büroarbeit begrenzt und 50 ausländische Helfer abgezogen. Kenia behauptet, nicht nur zur eigenen Sicherheit, sondern auch auf Bitte der somalischen Regierung gehandelt zu haben.
Nach der Entführung einer behinderten Französin aus einem Urlaubsresort in der Lamu Inselgruppe nahe der Küste, bemüht sich die kenianische Polizei fieberhaft um ihre Freilassung. Weil man al-Shabaab Milizen vermutet, wurden Unterhändler nach Somalia geschickt. Die zweite Entführung in einem Monat ist ein weiterer harter Schlag für Kenias Touristenindustrie. Man befürchtet, dass Piraten sich jetzt statt bewaffnete Schiffe leichtere Ziele suchen und Urlauber in Ferienparadiesen angreifen. Dieses Jahr gab es bereits 300 Piratenüberfälle vor Ostafrikas Küste.
In Nairobi erlag die unerschrockene Frau 71jährig ihrem Krebsleiden. Die Wissenschaftlerin, Professorin, Politikerin und Umweltaktivistin war die erste afrikanische Frau, die in 2004 für ihr Engagement für Umwelt, Frauenechte und transparente Politik den Friedensnobelpreis erhielt. Durch die von ihr gegründete „Green-Belt“ Bewegung wurden 20 bis 30 Millionen Bäume quer durch Afrika gepflanzt, was ihr den Spitznamen „Mama Miti – Mutter der Bäume“ einbrachte. Für viele ist sie eine Heldin, die eine friedlichere, gesündere und bessere Welt schaffen wollte.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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