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Zwei italienische Priester und eine Ordensfrau aus Kanada wurden in der Nacht zum Samstag von Bewaffneten entführt, nachdem diese ihr Haus geplündert hatten. Der Überfall ereignete sich in der Maroua Region, die an die von Boko Haram dominierten Teile Nigerias angrenzt. Die Missionare waren offenbar vorher bedroht worden, haben aber nicht schnell genug darauf reagiert. In derselben Gegend wurde im November 2013 der französische Priester Vandenbeusch entführt, der in der Silvesternacht unversehrt wieder freigelassen wurde.
Der französische katholische Priester, der vor sieben Wochen im Norden Kameruns gekidnappt wurde, ist von Präsident Hollande bei seiner Rückkehr nach Frankreich empfangen und gewürdigt worden. Eineinhalb Monate saß er unter Boko Haram Bewachung unter einem Baum. Jetzt gilt seine Sorge den andern Geiseln.
Der seit drei Jahren als Fidei-Donum Priester arbeitende Franzose Georges Vandenbeusch wurde gegen Ende letzter Woche von 15 Bewaffneten entführt, etwa 30 km von der Grenze zu Nigeria entfernt. Ein Regierungssprecher vermutet, dass der Priester von Boko Haram Entführern über die Grenze gebracht worden sei. Frankreich bemüht sich zusammen mit kamerunischen Behörden um seine Freilassung.
Nach einer fünfjährigen Übergangszeit hat Kamerun endgülitig die Kontrolle über die Halbinsel Bakassi übernommen. In einem Streit mit Nigeria hatte der Internationale Gerichtshof 2002 den Ansprüchen Kameruns Recht gegeben. Unter den 40,000 Bewohnern sind viele Nigerianer, die jetzt die kamerunische Staatsbürgerschaft oder ein Visum beantragen müssen.  
Chinesische Unternehmen bauen in Kribi eine neue Hafenanlage, die mit einem Tiefgang von 16 bis 25 Metern Schiffe bis zu 100.000 Tonnen aufnehmen kann. Der Hafen von Douala ist nur für Schiffe bis 15.000 Tonnen ausgelegt. Das 567-Millionen-Dollar Projekt wird zu 15% von Kamerun und zu 85% von China finanziert. Kribi dürfte sich langfristig zum größten Hafen der Region entwickeln. Kameruner beklagen, dass das chinesische Unternehmen nur wenige einheimische qualifizierte Kräfte beschäftigt.  
„Le Président“, die neueste Produktion des Filmemachers Jean-Pierre Bekolo, erzählt die Geschichte eines Greises, der nach 42 Jahren amtsmüde in einem stagnierten Land regiert. Da der Film eine Parodie des kamerunischen Staatschefs Biyah ist, der seit 30 Jahren an der Macht klebt, darf er als politisch gefährlich im Land seiner Herkunft nicht gezeigt werden. Dafür aber in Paris und Berlin.
Die 7-köpfige Familie, drei Erwachsene und vier Kinder, die im Februar beim Besuch des Waza-Nationalparks im Norden von Kamerun entführt wurde, ist wieder frei, wohlauf und zurück in Frankreich. Die Islamistengruppe Boko Haram hatte sich zur Entführung bekannt und die Familie wahrscheinlich in Nigeria gefangen gehalten. Wie sie frei kam, ist nicht bekannt. Es soll kein Lösegeld bezahlt worden sein. Boko Haram hatte wohl die Freilassung von in Frankreich und Kamerun inhaftierten Islamisten gefordert.
Die Eltern, ein Onkel und vier Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren wurden von sechs Bewaffneten auf Motorrädern gekidnappt und über die Grenze nach Nigeria verschleppt. Der Vater ist Mitarbeiter der französischen Firma GDF Suez in Yaoundé und hatte mit seiner Familie den Nationalpark Waza im Norden besucht. Vermutliche Täter sind Mitglieder von Boko Haram. Französische Staatsbürger sind seit der Einmischung Frankreichs in Mali besonders gefährdet.
Arbeitslose Jugendliche haben angefangen, in allen Städten des Landes für ein kleines Entgelt Blumen und Ziersträucher anzupflanzen und erreichen so, dass auch schäbige Gelände und Straßenränder sowie Touristenziele attraktiver werden.
Unterstützt von mehreren internationalen NGOs protestieren die Menschen gegen die Abholzung von 70,000 Hektar Regenwald durch die US-Firma Herakles im Südwesten des Landes inmitten von vier artenreichen Naturschutzgebieten, um eine riesige Palmölplantage zu errichten. Nach der Urwaldzerstörung, dem Landraub und Verstoß gegen Menschenrechte soll das Palmöl auf keinen Fall ein Nachhaltigkeitssiegel erhalten. Noch konnten die Pläne nicht gestoppt werden, aber das Ringen um einen Kompromiss geht weiter. Die Bewohner fühlen sich gestärkt durch das Interesse und die Rückendeckung der internationalen Gemeinschaft.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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