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Am 27 Februar wurde Präsident Kabilas Residenz in Kinshasa angegriffen. Die Wachen lieferten sich ein Gefecht, in dem es 19 Tote gab. Nun hat die Polizei 126 Menschen verhaftet und Waffen sichergestellt. Dem geplagten Land stehen im November Wahlen bevor. Um die Lage der Menschen zu bessern, haben die Bischöfe bei der Regierung um effektivere Entwicklung plädiert. Die Korruption müsse weichen und die sozialen Unterschiede eingedämmt werden.
Der Informationsminister nannte es einen „Putschversuch“, als unbekannte Bewaffnete gestern in die Residenz in Kinshasa eindringen wollte. Im Kampf mit den Wächtern kammen mehrere Angreifer um; andere wurden festgenommen. Kabila war zurzeit nicht anwesend. Er übernahm die Regierungsgeschäfte nach dem Mord seines Vaters in 2001, wurde 2006 offiziell gewählt und will wahrscheinlich im November dieses Jahres wieder antreten.
Ein Militärgericht hat einen Oberstleutnant der staatlichen Streitkräfte zu einer Freiheitsstrafe von 20 Jahren verurteilt. Er wurde für schuldig befunden, seiner Armeeeinheit am Neujahrstag brutale Übergriffe auf die Zivilbevölkerung der Kleinstadt Fizi in der Provinz Süd-Kivu befohlen und selbst mitvergewaltigt zu haben. Nach UN-Schätzungen fallen jede Woche 160 Frauen im Kongo einer Vergewaltigung durch Bewaffnete zum Opfer.
Das erste, am 4 Februar eröffnete Rehabilitationszentrum in Bukavu, Ostkongo, von UNICEF finanziert und großteils von Frauen gebaut, soll Opfern von sexueller Gewalt neue Hoffnung geben und „Schmerz in Macht zu verwandeln“. Neben Therapie erhalten die Frauen vielseitige Ausbildung, um als Aktivistinnen und Führerinnen in den Gemeinden für andere Frauen einzutreten. Während den jahrelangen militärischen Auseinandersetzungen wurden tausende Frauen Opfer von Massenvergewaltigungen durch Rebellen und Armee.
Die letzte Zählung hat ergeben, dass im Virunga-Nationalpark wieder 480 Berggorillas leben, hundert mehr als vor sieben Jahren. Trotz des Zuwachses sind die Tiere immer noch gefährdet, nicht nur wegen der andauernden Kämpfe, der Abholzung und den Tierfallen, sondern auch durch die Bereitschaft der kongolesischen Regierung, zwei Ölfirmen die Erlaubnis zu geben, nach Öl zu suchen. Der Virunga Nationalpark im Osten des Kongo an der Grenze zu Ruanda und Uganda gehört zum UNESCO Welterbe und ist Haupttouristen Attraktion in den drei Ländern.
Neunzehn internationale Hilfsorganisationen, darunter Oxfam; Pax Christi und World Vision, haben dazu aufgerufen, die Lord’s Resistance Army (LRA) in ihrem grausamen Treiben zu stoppen. Weihnachten 2008 haben sie 860 Zivilisten in Kongo umgebracht, letztes Jahr etwa 300. Die Rebellen sind berüchtigt für grenzüberschreitende Morde, Vergewaltigungen, Verwüstung und Entführung von Kindern. Trotz der Präsenz der stärksten UNO Friedenstruppe in der Region, leben die Menschen im Nordosten des Kongo vor Weihnachten in Angst vor einem neuen Massaker.
Für Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen in der Zentralafrikanischen Republik muss sich Jean-Pierre Bemba vor dem internationalen Strafgericht verantworten. Als Chef der kongolesischen Rebellengruppe MLC wurde er 2002-3 vom Präsidenten des Nachbarlandes zu Hilfe gerufen, um einen Militärputsch abzuwehren. Es folgten fünf Monate grausamster Behandlung der Zivilbevölkerung. Der Ex-Vizepräsident der DR Kongo ist einer der ranghöchsten Angeklagten.
Zwei Soldaten der kongolesischen Armee wurden verhaftet unter dem Verdacht, den 45-jähringen Priester mit mehreren Schüssen getötet zu haben, als er auf einem Motorrad in seine Pfarrei in Kayabayonga im nördlichen Kivu zurückkehren wollte. Man vermutet, dass solche Überfälle geplant sind, um die restliche Geistlichkeit in der Region zu verängstigen.
Das Ausbildungszentrum Espace Masolo lässt Straßenkinder ein Musikinstrument lernen und Theater spielen. Im Zentrum bekommen die Kinder auch eine warme Mahlzeit pro Tag und lernen lesen und schreiben. Jährlich kommen Künstler aus Europa um mit den Kindern Theaterprojekte zu entwickeln. Dies gibt den Kindern, die niemand haben will, ein neues Selbstbewusstsein.
Angeführt von der First Lady, Olive Lembe Kabila, sind am Sonntag in Bukavu Hunderte Frauen auf die Straße gegangen, um gegen die Massenvergewaltigungen im Osten des Landes zu demonstrieren, wo Ende Juli/Anfang August über 300 Frauen dieses Trauma erlitten. Jährlich gibt es Tausende Opfer, die oft schweigen aus Scham oder Angst, verstoßen zu werden. Im letzten Jahr soll es 15,000 Vergewaltigungen durch Rebellen und die Armee gegeben haben. Das immer kleiner werdende Kontingent der UNO Blauhelme ist nicht stark genug, die sexuellen Kriegsverbrechen zu unterbinden.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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