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Getrieben von dem Traum, Islamwissenschaft an der besten Universität – Al-Ashar – zu studieren aber ohne Geld für einen Flug nach Kairo, setzte sich der 26- jährige Mamadou Safayou Barry auf sein Rad, fuhr 4 Monate  4.000 km durch 6 Länder bis ihm im Tschad Gönner ein Flugticket finanzierten. In Kairo erhielt er nicht nur einen Studienplatz, sondern auch ein Vollstipendium. Als Will Smith, Hauptdarsteller in vielen Blockbustern,  von der epischen Reise hörte,  war er „tief bewegt“, schenkte Barry ein neues Fahrrad und einen Laptop und dazu Gutscheine für Flugtickets, damit er seine Familie in Guinea besuchen kann oder sie ihn in Kairo.

Beim Kentern eines Bootes am Sonntag sind vermutlich dutzende Menschen ums Leben gekommen. Das Holzboot hatte 50 Passagiere an Bord sowie 20 Säcke Zement und ist wahrscheinlich wegen Überladung gesunken. 10 Menschen wurden gerettet, 3 Leichen konnten geborgen werden und die Suche nach 37 Passagieren wird fortgesetzt. Bootsunfälle im Kongo sind häufig, weil Schifffahrts- Vorschriften oft nicht eingehalten werden.

In allen größeren Städten Kenias fanden Demonstrationen statt, um gegen die zunehmenden Fälle von Femizid und anderer Gewalt gegen Frauen zu protestieren. In Nairobi, Nakuru, Mombasa, Nyeri und Lodwar wurden Plakate mit den Namen der Getöteten getragen. Die Anti-Femizid-Demonstration war die größte Veranstaltung gegen sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt, die jemals, in dem Land stattgefunden hat. Eine Umfrage aus dem Jahr 2022 ergab, dass mindestens eine von drei kenianischen Frauen irgendwann in ihrem Leben körperliche Gewalt erlebt hat.

Die Südafrikaner bemühten sich, rekordverdächtige Stromausfälle und einen Anstieg der Stromtarife zu vermeiden. Die Kapazität der Solarkraftwerke, die nicht zu Eskom gehören, hat inzwischen die Kapazität der größten Kohlekraftwerke überholt. Der fast vierfache Anstieg der Solarstromerzeugung auf Dächern Südafrikas im vergangenen Jahr hat ein großes Loch in die Taschen von Eskom und den Gemeinden, die den Strom verteilen, gerissen. Die Kommunen beziehen einen Großteil ihrer Einnahmen aus dem Stromverkauf.

Die Behörden im südsudanesischen Bundesstaat Zentraläquatoria haben den Verkauf eines beliebten "Makuei Gin" verboten, nachdem mehrere Menschen nach dem Konsum des lokalen Gins gestorben waren; er soll vor allem junge Menschen süchtig machen. Die anglikanische Kirche in Juba hat den Gouverneur dringend aufgefordert, für die Durchsetzung des Verbots zu sorgen. Der Gin wurde 2019 nach dem Informationsminister Michael Makuei benannt, der als der redseligste Minister im Südsudan gilt. Letztes Jahr forderte der Minister das Verbot des Gins und verlangte die Schließung der Fabrik, die ihn herstellt.

Die Militärjuntas der westafrikanischen Staaten Mali, Burkina Faso und Niger haben am Sonntag gemeinsam ihren sofortigen Austritt aus der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten angekündigt. Die Juntas beschuldigten den regionalen Wirtschaftsblock, unmenschliche Sanktionen zu verhängen, um die jüngsten Putsche in ihren Ländern rückgängig zu machen. Der Außenminister von Sierra Leone, Timothy Musa Kabba, hat Anschuldigungen der Junta-geführten Regime von Niger, Mali und Burkina Faso zurückgewiesen, dass der westafrikanische Regionalblock Ecowas unter ausländischem Einfluss stehe. Die ECOWAS, die 1975 zur Förderung der wirtschaftlichen Integration der Mitgliedstaaten gegründet wurde, gilt als oberste politische und regionale Autorität Westafrikas.

Über 50 Delegationen, vor allem aus afrikanischen Ländern, sowie führende Vertreter der EU und internationaler Organisationen tagen in Rom zum Italien-Afrika-Gipfel, der die Beziehungen zwischen Afrika und der europäischen Nation stärken soll. Der zweitägige Gipfel soll einen "neuen Ansatz" für die Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern vorstellen, der "nicht räuberisch, nicht paternalistisch, aber auch nicht wohltätig ist", so Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.

Russland baut seinen Einfluss in Westafrika aus. Nachdem eine militärische Zusammenarbeit mit der Militärregierung vereinbart worden war, sind nun die ersten russischen Soldaten eingeflogen worden. Sie sollen Machthaber Ibrahim Traore schützen. Auch die Militärregierungen in Niger, Gabun, Mali, Guinea und im Tschad sind Moskau nahestehen. Anfang des Jahres besuchten offizielle Vertreter aus Niger und dem Tschad Moskau.

Während in Europa der Markt für natürliche Heilprodukte boomt, geht in Afrika, wo sie seit Generationen eingesetzt werden, das Wissen vielerorts verloren, weil es von Pharmaprodukten aus  Asien, Europa und Amerika verdrängt wird. Zwei Forscherinnen aus Kamerun wollen die Wirksamkeit natürlicher Heilmittel belegen und beide Welten zusammenbringen. In ihrem Labor in Jaunde arbeiten sie zusammen, um wissenschaftliche Beweise für die Wirksamkeit vieler Pflanzen zu erbringen und das Vertrauen in die althergebrachten Mittel wiederherzustellen. Letztes Jahr wurden sie mit dem L’Oréal Unesco for Women  in Science Award ausgezeichnet.

Der Bundesstaat Lagos, zu dem die Stadt Lagos mit mehr als 20 Millionen Einwohnern gehört, hat ein sofortiges Verbot von Styropor und Einwegplastik erlassen, um der Umweltverschmutzung entgegenzuarbeiten. Viele Straßenhändler und Märkte in Lagos verwenden Styroporbehälter zum Servieren und Ausliefern von Lebensmitteln oder Produkten. Umweltexperten erklärten, dass die Umsetzung und Durchsetzung des Verbots Schwierigkeiten bereiten könnten. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) schätzt, dass jeden Tag das Äquivalent von 2 000 Müllwagen voller Plastik in die Meere, Flüsse und Seen gekippt wird. Kenia und Uganda haben versucht Plastiktüten zu verbieten.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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