logo Netzwerkafrika
Der Malteser Hilfsdienst ist besorgt über die Ausbreitung der hochansteckenden Lungenpest im Ostkongo, der in den vergangenen Monaten 100 Menschen zum Opfer gefallen sind. Die Malteser stellen in 300 Gesundheitszentren die medizinische Versorgung von 2,7 Millionen Menschen sicher.  
Schießereien in Kinshasa zwischen Truppen von Präsident Kabila und Herausforderer Jean-Pierre Bemba hinterließen acht Tote. Beide Kandidaten kamen überein, ihre Soldaten aus dem Stadtzentrum zurückzuziehen. Die EU-Friedenstruppe verstärkte ihre Präsenz in der Stadt.
Nach den endgültigen Ergebnissen der Wahlkommission hat Präsident Joseph Kabila 45%, sein Rivale Jean-Pierre Bemba 20% der Stimmen erhalten. Damit ist eine Stichwahl am 29. Oktober notwendig. Auf den dritten Platz kam Antoine Gizenga mit 13%. Die Wahlbeteiligung betrug 70%. Nach der Bekanntgabe der Resultate kam es in Kinshasa zu Schießereien, die sechs Tote hinterliessen. Die EU-Friedenstruppen mussten zum ersten Mal militärisch einzugreifen.
Wegen der für Sonntag erwarten Veröffentlichung der Wahlresultate sind EU- und UN-Friedenstruppen in hoher Alarmbereitschaft. Nach Auszählung der Hälfte der Stimmen liegt Präsident Kabila mit 48% knapp unter der erforderlichen absoluten Mehrheit. Jean-Pierre Bemba erreichte eine Mehrheit in der Hauptstadt Kinshasa, aber nur 16% insgesamt.
Nach ersten vorläufigen Teilresultaten der Wahlen liegt Präsident Josef Kabila mit 47% der Stimmen deutlich vor Jean-Pierre Bemba, der auf 24% kam. Alle anderen Kandidaten erhielten weniger als 1%.  
Nachdem es bei der Auszählung der Stimmen zu Unregelmäßigkeiten und im Ostkongo zu neuen Gewalttätigkeiten kam, haben die Verantwortlichen aller Religionsgemeinschaften die Bürger aufgerufen, die Ergebnisse der Wahlkommission mit der gleichen Ruhe abzuwarten, die sie bei der Wahl selbst gezeigt hätten.  
Die Auszählung und Überprüfung der Stimmen aus 52.000 Wahllokalen in 64 Sammelstellen erweist sich als langwierig und schwierig. In Kinshasa wurden Stimmen von Mitarbeitern der Wahlkommission verbrannt. Entgegen den Regeln der Kommission verkünden sowohl Präsident Joseph Kabila wie auch Gegenkandidat Pierre Bemba für sich eine absolute Mehrheit. Unabhängige Beobachter geben Kabila etwa 40%, Bemba 30%.
Nach Auszählung von 60% der Stimmen zeichnet sich eine Stichwahl zwischen Präsident Joseph Kabila und Vize-Präsident Pierre Bemba ab. Kabila scheint die Mehrheit der Stimmen im Ostteil des Landes, Bemba in Kinshasa und im westlichen Kongo gewonnen zu haben. Im Ost-Kasai, der Heimatprovinz des Oppositionsführers Tshesikedi, der die Wahl boykottierte, wurden etliche Wahllokale zerstört und Wahl einen Tag später nachgeholt. Die Wahlkommission hat den Tag einer Stichwahl auf den 29. Oktober gelegt, zusammen mit Wahlen für 11 Provinzparlamente. Am 29. Dezember soll ein neuer Senat, und 16. Januar 2007 die Provinzgouverneure gewählt werden.
Die Wahlen im Kongo DR sind bis auf wenige Zwischenfälle friedlich verlaufen. Die internationalen Friedenstruppen zeigten sich nicht in der Öffentlichkeit. Die Wahlbeteiligung wird auf etwa 90% geschätzt. In Muji-Maji, der Hochburg der Oppositionspartei, die die Wahlen boykottiert, wurde die Zeit der Stimmabgabe bis Montag verlängert. Die definitive Auszählung aller Stimmen könnte bis zu drei Wochen dauern.
Der Wahlkampf, der etwa 40 Menschen das Leben kostete, endete mit einer Grosskundgebung des Präsidenten Joseph Kabila in Kinshasa. Er wird als der aussichtsreichste Kandidat angesehen. 16.000 UN-Truppen, 2.000 EU-Soldaten, internationale und 50.000 von der katholischen Kirche ausgebildete Wahlbeobachter sollen eine freie, faire und friedliche Wahl garantieren. Trotz einer scharfen Kritik an Unregelmäßigkeiten in der Wahlvorbereitung haben die Bischöfe den Bürgen empfohlen, zur Wahlurne zu gehen. Die Auszählung aller 25 Millionen Wählerstimmen aus über 50.000 Wahllokalen könnte Wochen dauern.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

­