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Präsident Kabila hat den Führer der Vereinten Lumumbistischen Partei (PALU), Antoine Gizenta, der bei den Präsidentschaftswahlen den dritten Platz einnahm, zum Primierminister ernennt. Gizenga, dessen Partei 35 der 500 Parlamentssitz inne hat, muss jetzt eine Regierung bilden.
Pünktlich zum Weihnachtsfest sind die letzten der 780 Bundeswehrsoldaten, die zur Absicherung der ersten freien Wahlen im Kongo im Einsatz waren, im Köln-Bonner Flughafen eingetroffen.
Zum Abschluss ihrer Vollversammlung haben die Bischöfe dem neuen Präsidenten Joseph Kabila ihre Glückwünsche ausgesprochen. Sie fordern Versöhung zwischen allen Parteien und schlagen als Versöhnungsgeste die Freilassung aller politischen Gefangenen vor.
Neue Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Milizen des 'Nationalkongress zur Verteidigung des Volkes' (CNDP), das vom Tutsi-General Laurent Nkunda angeführt wird, sind in der Gegend von Rutshuru ausgebrochen. 50.000 Menschen sind auf der Flucht. Der Vesuch der Armee, Nkundas Truppen aus den Masisi-Bergen zu vertreiben, scheiterten.
In Ituri wurde die Rebellengruppe FRPI des Kommandanten 'Cobra Matata' mit 114 Kämpfern in die kongolesische Armee übernommen. Auch in Süd-Kivu haben sich Einheiten von 'General' Nkunda der regulären Armee angeschlossen.
In Bukavu, Ostkongo, ist eine Choleraepidemie ausgebrochen. In der letzten Woche sind etliche Personen an der Krankheit gestorben. Der Verantwortliche für die Bekämpfung der Cholera im Zentralkarankenhaus der Stadt führt die Verbreitung der Krankheit auf den Mangel an Trinkwasser zurück.
Präsident Kabila hat in seiner Ansprache anläßlich seiner Vereidigung erklärt, daß er sich dem Wiederaufbau des Landes und der Reduzierung der Armut widmen wolle. Er rief zu einer "mentalen Revolution" und zu einer generellen Mobilisierung im Interesse des Landes auf.
Der wiedergewählte Präsident Joseph Kabila wird heute in Kinshasa seinen Amtseid leisten. Damit übernimmt zum ersten Mal seit der Unabhängigkeit von 1960 ein regulär gewählter Präsident sein Amt. Kabila war 2001 nach der Ermordung seines Vaters von einem kleinen Zirkel von Mächtigen zum Präsidenten bestimmt worden. Der kongolesische Innenminister, Denis Kalume, hat angekündigt, daß zur Vereidigung Präsidenten mehr als 40 Delegationen aus aller Welt erwartet werden.
Nach den weitgehend ruhig verlaufenen Wahlen im Kongo will die EU-Kommission die Hilfsgelder für das Land verdoppeln. Damit solle der Wiederaufbau unterstützt werden, erklärte Entwicklungshilfekommissar Louis Michel am Montag in Brüssel und die Bürger Kongos die Ergebnisse der Aussöhnung und der Demokratie bald erkennen können.
Präsident Kabila war am 1. Dezember zu einem kurzen Besuch in Sake (Nord Kivu). Der Ort war vor einer Woche Schauplatz von Kämpfen zwischen der kongolesischen Armee und aufständischen Truppen "General" Nkundas. Unter den etwa 100 Menschen, die von den Männern Nkundas in Kingi (15 km von Sake, Nord Kivu) festgehalten werden, ist eine Epidmemie von blutigem Durchfall ausgebrochen.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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